The Chant A Healing Place (2012) - ein Review von Akhanarit

Chant, The: Healing Place, A - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
7.83
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Art Rock


Akhanarit
06.11.2012 22:37

Auch wenn man THE CHANT mit dem Überbegriff Rock einsortieren kann, so scheint es bei weitem nicht so einfach zu sein. Denn wirklich rocken tut hier so an sich gar nichts. Die Finnen bieten auf ihrem mittlerweile dritten Album (übrigens das Erste auf dem Label Lifeforce) atmosphärische Soundlandschaften für die besonders besinnlichen Abende. Viel ruhiger kann Rockmusik kaum noch werden, und doch muss man "A Healing Place" zugestehen, etwas Besonderes auszustrahlen. Sehr weich fließende Songs, die auf den ersten Blick so gar nichts Beeindruckendes an sich zu haben scheinen, formen sich mit anhaltender Spielzeit zu einer eigenen Welt der Ruhe und Sanftheit. Auch der Gesang wirkt zu keinem Zeitpunkt aggressiv oder fordernd. Flauschig und kuschelig trifft es da schon eher. Allerdings ist die Musik von THE CHANT derart speziell, dass sich so etwas selbst im Radio nur schwer festsetzen könnte. Ein Hauptgrund hierfür wäre die Länge der Songs. Die Kompositionen auf diesem Album sind ausladend und benötigen viel Raum, was sich bedauerlicherweise auch sehr auf das Hörvergnügen auswirkt. Kein Song scheint auf den Punkt kommen zu wollen und beim intensiven Zuhören macht sich auch mal sehr schnell Langeweile breit. Dabei ist diese Melange aus Rock, Gothic und Progressive gar nicht mal schlecht, wenn sie auf Hörer trifft, die gerne in diese fast schon cineastisch anmutenden Klangwelten eintauchen. Man muss dafür empfänglich sein. Andernfalls besteht die Gefahr, "A Healing Place" schnell als Hintergrundberieselung abzutun. Diese Scheibe zu hören wenn man müde ist, stellt sich zudem als ungünstig heraus. Wer dieses Album des Nachts bei langen Autofahrten einlegt läuft Gefahr, am nächsten Baum zu landen. Einfach weil die Lider schwer werden und man doch irgendwie das Bedürfnis hat, sich gänzlich fallen zu lassen. THE CHANT in die Hände von Schreiberlingen mit Metal-Bezug (ganz gleich welcher Stilrichtung) zu legen, wie hier geschehen, erscheint mir jedoch wenig sinnvoll. Als Musiker empfinde ich diese musikalische Schöpfung interessant, anspruchsvoll und ganz nett (was hier mal NICHT "die kleine Schwester von Scheiße" bedeutet) zu hören. Aus Metaller-Perspektive ist "A Healing Place" aber lediglich die beste Fahrstuhlmusik, die ich je zu Ohren bekommen habe!

Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=4448

Punkte: 6 / 10


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