...fing doch u.a mit Anna von Hausswolff's "Track of Time" alles (wieder) an!
Und so zählt dieser Doppel-Siebenzöller seit Jahren zu meinen ganz besonderen Schätzen...
Eben nicht nur weil mir die Musik wohlige Schauer über den Ranzen jagt (dazu später etwas mehr), auch nicht wegen der dreistelligen Euro-Beträge, die mittlerweile für die auf 500 Einheiten limitierten Scheiben aufgerufen werden oder weil die gute Anna im DIY-Stil beim Herstellen der Umverpackung in jenen Tagen nimmermüde und schneidig mitgebastelt hatte - nein, vor allem weil sie Bestandteil meiner ersten Kning Disk-Vinyllieferung war...
Deshalb so "bedeutsam", da das (und Schweden-Label Kning Disk mit seinen liebevoll gestalteten Veröffentlichungen im Besonderen) letztlich meinen Umstieg von CD zu Vinyl lostreten und eskalieren ließ...
Aber bevor ich mich thematisch noch weiter verlaufe, noch mal kurz zum Wesentlichen, denn selten war Trostlosigkeit so schön verpackt!
Ein Piano, eine Orgel, Daniel Ögren's gefällige Gitarren-Begleitung, sanfte Melancholie, süße Schwermut und eine Alles einnehmende Stimme dienen dabei als tragende Wände dieser sensiblen, von Dunkelheit umwehten Songbauten und der fortwährenden Tristesse - der mal mehr, mal weniger stillen Verzweiflung... Schon irre, wie es Anna von Hausswolff grade im titelgebenden "Track of Time" und "Pills" gelingt, mit tiefgehenden Worten und sanfter Musik dermaßen viel Raum und noch mehr Gefühl zu schaffen... Die von ihr selbst gewählte Kategorisierung "Drama-Pop" paßt da schon, irgendwie!
Und dass sie diese Doppel-Single auch noch mit dem vom ungarischen Pianisten Rezso Seress komponierten "Gloomy Sunday" (und der vielleicht besten Interpretation dieses "Liedes der Selbstmörder" seit Billie Holiday) schließt, setzt dem Gesamten nur noch das allseits bekannte schmucke Krönchen auf... Schaurig schön und mit einer magischen Anziehungskraft, die auch dann nicht loslässt, nachdem der letzte Ton längst verhallt ist...
Danke für's Zulesen!
Punkte: 10 / 10