“MORTRIDDEN „Arma Ad Deletionem Multitudinis“
Sähr sältsam! Da bekomme ich hier eine Demo-CD zugeschanzt, die vom großen Unbekannten kreiert wurde. MORTRIDDEN ist ein Ein-Mann-Projekt, doch der Urheber des Werkes geht weder aus der CD noch aus dem Begleitschreiben hervor. Nicht so bescheiden, für „Arma Ad …“ muß man sich wirklich nicht schämen. Vielleicht entsteht hier aber auch gerade ein Mythos ähnlich dem des frühen Mortiis. Wie auch immer, da es kein Photo gibt, kann ich auch nicht von langen Nasen faseln. Kollege MORTRIDDEN (so nenne ich ihn einfach mal) war bei seinen ehemaligen Bands wenig glücklich und beschloß, fortan alles im Alleingang zu machen. Neben dem Entwerfen von Logo- und Coverart spielte er also Gitarre und Baß ein, übernahm die Vocals und programmierte schließlich in Ermangelung eines Drummers den Nippon-Kumpel. Bedenkt man nun noch, daß alles in den heimischen vier Wänden geschah, kann man mit Fug und Recht behauptet, daß „Arma Ad …“ für ein Debüt durchaus gelungen ist (das erste Demo wurde wegen eines selbst erkannten Qualitätsmangels zurückgezogen). MORTRIDDEN läßt sich größtenteils dem düsteren Death Metal -Bereich zuordnen und hat seine besten Momente, wenn es Doublebass-geschwängerte Soundwände mit Meter-Riffs auf die Lauscher gibt, dazu dann tiefes, wenn auch noch etwas eindimensionales Grunzen. Die sieben lateinisch betitelten und englisch vorgetragenen Stücke bringen es auf satte 55 Minuten, was für ein Demo schon recht beachtlich ist. Natürlich gibt es den einen oder anderen Durchhänger zu verschmerzen (wohl am ehesten bei den ruhigeren Stellen, dort merkt man MORTRIDDEN seine noch recht geringe Spielerfahrung an), aber gute Ansätze lassen sich allemal ausmachen, ein Komprimieren dieser gelungenen Momente wäre für die nächste Veröffentlichung wünschenswert. Vielleicht trifft MORTRIDDEN ja auch noch brauchbare Mitstreiter aus Fleisch und Blut, besonders arbeitslose Drummer also aufgepaßt! Kontakt: MORTRIDDEN, PF 1132, 06517 Sangerhausen. (TS) 8 Punkte“
Punkte: 8 / 10