The Stranded Survivalism Boulevard (2012) - ein Review von Akhanarit

Stranded, The: Survivalism Boulevard - Cover
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1 Review
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1 Rating
6.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal, Metalcore


Akhanarit
17.09.2012 04:02

Wer die Band DISARMONIA MUNDI kennt, der kann unter Umständen auch mit den Namen Ettore Rigotti und Elliot Sloan etwas anfangen. Letztgenannter gehört zudem zum professionellen Skaterteam von Tony Hawk (manche werden vermutlich schon jetzt aufhören zu lesen...?). Die beiden Herren waren wohl mit ihrer anderen Band nicht mehr ganz ausgelastet und gründeten somit THE STRANDED. Stilistisch bewegt man sich in einer Marschrichtung aus IN FLAMES und SOILWORK, und es drängt sich einem ein wenig der Eindruck auf, als wollten die Italiener gern wie SCAR SYMMETRY sein. Die (teilweise durchaus gelungenen) Melodiebögen bieten jedoch nur gewöhnliche Kost, wie sie im Modern Metal-Genre hundertfach zu finden sind und die Clean Vocals, mit denen SCAR SYMMETRY durchaus zu punkten wissen, verschwinden bei THE STRANDED nahezu in der Belanglosigkeit. Ettore's Stimme ist genauso dünn wie Esspapier und man bringt es noch nicht mal auf eine einzige Hookline, die auch nur annähernd zum Niederknien animieren würde. Stattdessen bemüht man diese fürchterlichen Core-Screams ohne Unterlass, bis auch der letzte Melodic Metal-Fan genervt anfängt, mit den Augen zu rollen. Als solcher soll uns "Survivalism Boulevard" nämlich verkauft werden. Und was das Thema IN FLAMES angeht: Wir bewegen uns hier bei THE STRANDED nicht in dem Fahrwasser vom grandiosen "The Jester Race"-Album, sondern in jenen Bereichen, mit denen die Altmeister den größten Teil ihrer alten Fans vergrault haben und die den Produkten der einstigen Melo-Death-Götter am liebsten einen "Grünen Punkt" aufkleben würden, um sie endgültig zu entsorgen.

Fast schade um die wirklich gute Gitarrenarbeit, bei der man durchaus mit bekannteren Bands mithalten könnte. Aber durch diese Anbiederung an die "junge Generation" hat man sich keinen Gefallen getan und wird bei diesem Überangebot von neuen Bands selbst dort nur schwerlich auf den Einkaufslisten landen. Einzig die Songs 'Sulphur Crown' und 'Post-Human Archetype' stechen ein wenig aus diesem Sumpf der Durchschnittlichkeit heraus, können aber auch nicht kaschieren, dass Genre-Fans die hart verdiente Kohle doch besser in ein Album mit echtem Format investieren sollten. Ein paar nette Melodien reichen eben noch lange nicht aus, um als Newcomer wahrhaft in der Szene einzuschlagen und sich dann auch dort zu halten, um am Ende tausende von Menschen zu begeistern. Dieses Potential sehe ich hier leider bei weitem nicht gegeben. Letztenendes sollte man aber doch mal die Metalcore-Fraktion und Anhänger der neueren IN FLAMES-Alben (soll es angeblich wie Sand am Meer geben...) zum Reinhören einladen. Dies soll jetzt auch gar nicht abwertend gemeint sein. Worauf ich hinaus will ist, dass man offenbar schlicht und ergreifend das falsche Publikum ansprechen wollte. Und am Ende des Tages bleibt Musik, ganz gleich wecher Art auch immer, sowieso nur eines: Geschmackssache!

Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=4370

Punkte: 6 / 10


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