Ein herber Kritikpunkt ist lediglich wegen dem extremen Akzent einzuwerfen, der selbst das Mitlesen der Texte erschwert. Die falsche Aussprache diverser englischer Worte ist sogar durch das extreme Gegrunze noch herauszuhören! Das Akzentproblem ist ja schon von VADER bestens bekannt und wen das nicht stört, der wird seine wahre Freude an diesem Werk haben. Lyrisch liefert man den perfekten Soundtrack, um ungebetene Gäste in seinem schalldichten und bis zur Decke gekachelten Keller zu foltern. Das mag nicht mehr sonderlich originell sein, aber es gehört doch hin und wieder zur textlichen Ausrichtung der Szene dazu.
Besonders hervorzuheben erscheint mir der Track 'Sedated Daimona'. Hier läuft Freunden von (Achtung, neue Wortkreation!) dyssymphonischen Knüppelorgien ein angenehmer Schauer über den Rücken. Selbst in die Kühle von Industrial-Klängen wagt man einen kleinen Exkurs ('Mortification Study'), der aber wohl am Ende des Albums besser platziert gewesen wäre und den Hörer erst recht verstört zurücklassen würde. Alles in allem ein wirklich überzeugendes Album, das in jede Sammlung von Leuten gehört, die bei dem Charme polnischen Death Metals strahlende Augen bekommen. Nur eine Sache ist mir nicht ganz klar: Laut Infoblatt befinden sich NAUMACHIA derzeit im Studio, um ein neues Album einzuspielen, während die Band aufgrund mangelnder Wahrnehmung der 2009er Erstveröffentlichung "Black Sun Rising"s mit diesem weiterhin Promotion betreibt. In den Weiten des Internets war aber auch zu lesen, dass eben dieses Werk als Reissue erneut erscheinen soll. In diesem Falle würde eine Bemusterung durch die Presse tatsächlich Sinn machen, doch davon wird im Begleitschreiben nichts erwähnt. Sei es, wie es wolle... Dieses Album macht mit kleinen Abstrichen wirklich Laune, wird ab jetzt öfter bei mir laufen und ich fang schon mal an, nach blutabweisenden Schürzen zu googlen. Die Rechnung ist aufgegangen. Läuft!
Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4355
Punkte: 8 / 10