Trotzdem sich das Besetzungskarussell mehrfach drehte, die einzigen verbliebenen Bandgründer sind Sänger Burton C. Bell und Gitarrist Dino Cazares, blieb Fear Factory immer ein fester Bestandteil der Szene und lieferte gutes Futter für die Fans. Auch wenn man sich vom vorletztem zum letztem Album 5 Jahre Zeit genommen hat.
Auch auf "The Industrialist" ist dies nicht anders, und das ist gut so. Hat man doch mit dem letzten Output "Mechanize" große Erwartungen geschürt.
Doch nun zum jetzt und Heute. Beim titelgebenden Opener "The Industrialist" geht´s nach einem Industrial mäßigen(wie passend ;) ) Intro direkt in die Vollen und wenn Burton anfängt los zu brüllen, habe ich im ersten Moment das Gefühl ich finde mich auf einem Kreator Album wieder, welches mit Industrial Elementen angereichert wurde. Hier wird gethrasht was das Zeug hält und man wird direkt überrannt. Burton holt wie gewohnt alles aus sich raus und man glaubt fast der Typ holt gar keine Luft. Dieses Eröffnungsstück zeigt dir sofort wo die Richtung hingeht und lässt keinen Zweifel das auch hier die Band ihrem Namen und Ruf alle Ehre machen werden. Im zweiten Stück "Recharger" geht man genauso zu Werke, kommt hier allerdings das erste Mal auch mit cleanen Gesang und sehr melodischen Linien daher, verliert dabei aber nie die Härte und Aggressivität aus den Augen. Diese Gangart zieht sich durchs ganze Album und ist auf der einen Seite für Abwechslung, auf der anderen Seite aber auch für etwas Eintönigkeit verantwortlich.
Denn es kommt einfach zu oft vor, dass man an der einen oder anderen Stelle nicht mehr weiß in welchem Song man gerade ist. Da kommt schon mal das Gefühl auf die Melodie oder ein bestimmtes Riff ist rüber kopiert worden. Allerdings überwiegt am Ende dann doch der Gesamteindruck und der ist ziemlich stark. Wenn ich Stücke wie die bereits angesprochenen, den starken, technisch anspruchsvollen Industrial Metaller "God Eater" oder einen Killersong wie "Depraved Mind Murder" höre, dann vergisst man schnell die kleinen Schwächen der Scheibe. Den Abschluss des Albums bildet dann ein Song Namens "Human Augmentation". Dieser Song ist komplett anders als der Rest der Scheibe, nicht nur das er mit über 9 min der längste ist. Hier gibt es aneinander gereihte Samples , welche ein apokalyptisches Klangbild erzeugen. Hier kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen. Ich musste einfach an ein Raumschiff denken, so in der Art wie bei Allien 3, in dem man umherirrt und keinen Ausweg findet. Außer von den Geräuschen die von allen Seiten zu hören sind ist da nur noch Leere und Angst und das Ende ist unvermeidbar.
Die Musik ist sehr Drum lastig, lässt aber Gitarre , Bass und Samples genügend Platz um eigene Akzente zu setzen. Auch der cleane Gesang kann dies und bringt immer wieder einen Hauch von "Ruhe" in die Songs. Technisch auf hohem Niveau vorgetragen wurde das Teil auch Produktionstechnisch richtig gut veredelt und kommt druckvoll und sauber aus den Boxen.
Fazit: Auch mit ihrem 8. Album zeigt die "Angst Fabrik" das in Sachen Industrial/Thrash kein Weg an sie vorbeigeht. Starke Riffattacken gepaart mit harten Industrial, welcher metallisch kalt daherkommt und die ein oder andere Gänsehaut erzeugen lässt. Auch wenn man an "Mechanize" nicht ganz anknüpfen kann, für Fans absolute Pflicht und alle die mit Thrash genauso was anfangen können wie mit Industrial sollten hier auch zugreifen. Freigeister - rein-hören angesagt. Trotz kleiner Schwächen gibt´s hier 8/10 Punkte
Punkte: 8 / 10