Es handelt sich hier lediglich um eine EP, und zweieinhalb der viereinhalb Songs sind Coverversionen. Aber was liefern die Jungs hier wieder ab?... Einen Hochgeschwindigkeitssong der typisch ist für ihren Stil mit dem Titeltrack, das etwas langsamere "From the Cradle to the Grave". Die Breaks machen sich gut, und da gerade die konstante Hochgeschwindigkeits-Shredderei ein Kritikpunkt des letzten Silberlings war, kann ich mir gut vorstellen, dass wir diese Art des Aufbaus noch öfter hören werden. Selbst als grosser Fan des Highspeed Thrash, muss ich einfach sagen: der Song hat Ohrwurmpotential. Die Riffs sind gewohnt beissend.
Anschliessend gibt es Coverversionen von SEPULTURA's "Arise" und des SLAYER-Doppels "Post Mortem/Raining Blood". Vor allem ersteres überzeugt vollends. Die hohen Shouts von David Sanchez geben dem Song ein anderes Charisma, das aber vor allem dank den Über-Riffs kein bisschen an Impakt verliert. Tatsächlich passen die Sepultura Gitarren perfekt in das Spiel von HAVOK. Wie schon beim Original: Ein viel zu kurzes Vergnügen. Auch das Slayer Cover bringt einen Klassiker des Thrash Metal in die heutige Generation, überzeugt dabei mit zwar drückender aber nicht übersterilisierter Produktion und der Aggression, die Thrash Metal einfach braucht, um richtig einzufahren. Wenige Bands können dies heute so gut wie HAVOK. Im Vergleich zum "Arise" Cover schafft es die SLAYER Hommage leider nicht ganz so sehr, mich in ihren Bann zu ziehen, aber hier vergleichen wir wirklich nur zwei Giganten des Thrash, die beide genial gecovert wurden. Dieses Lob dürfen ruhig auch SEPULTURA und SLAYER auf ihre Kappe nehmen. HAVOK kriegen vor allem Kredit für die Auswahl der Songs und deren Darbietung auf dieser EP.
Zwei neue Songs, die einfach hervorragenden, modernen Thrash Metal zeigen. Zwei Klassiker-Cover, die besser nicht hätten gemacht werden können. HAVOK liefern eine EP ab, die nahtlos an ihr letztes Album anknüpft. Und mich, wie jeden anderen traditionellen Thrasher, sabbernd zurücklässt. Diese Band ist ein Versprechen für das ganze Genre, das man besser im Auge behält.
Punkte: 9.5 / 10