Kreator Phantom Antichrist (2012) - ein Review von Monolith

Kreator: Phantom Antichrist - Cover
5
5 Reviews
89
89 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Monolith
16.09.2015 09:33

Dass Kreator melodischer geworden sind, das zeigten sie schon auf dem erstmals wieder als Thrash Metal bezeichenbaren "Violent Revolution". Im Laufe der Zeit haben sie sich meinen Ohren nach wirklich verlangsamt, sich mehr auf melodische Arrangements konzentriert, was vor allem den Solos zu Gute kam, und versucht leichter hörbare Hymnen zu kreieren.

Was wir auf "Phantom Antichrist" haben, ist eine kleine Steigerung wieder nach "Hordes of Chaos", das zwar mit tollen Chorussen und Melodien glänzte, aber irgendwie nicht wirklich ganz so thrashig rüberkam. Dieses Album hat die Stärken des Vorgängers, und etwas von dem, was eben auf "Hordes of Chaos" fehlte.

Zur Stimme Petrozzas: Er brüllt nicht mehr, wie noch auf "Enemy of God" oder "Hordes of Chaos", das stimmt überwiegend. "United in Hate" bildet vielleicht die einzige Ausnahme, wo der Herr auf Tracklänge richtig aus sich rausgeht. Stimmlich erinnert er sonst an die "Renewal" - "Outcast"-Zeiten, in denen er eher lustlos vor sich hingequakt hat, wenn er mal nicht auf diversen Refrains von "Death to the World" oder anderen Passagen in Liedern wie "Civilization Collapse" so keift, wie wir es wollen. Andererseits haben Kreator es hier geschafft, auch in Sachen Stimme mal etwas weniger Power zu geben, ohne dass dies großartig zum Makel für die Lieder führt.

Zum Glück kommt der Tiefpunkt des Albums mit "From Flood into Fire", auf dem wirklich gar nichts stimmt, sehr früh, nur um dann auf dem Rest des Albums wieder überwiegend überzeugen zu können. Allerdings muss sich Mille mal etwas länger an die Refrains setzen, die klingen fast alle gleich, was nicht lange braucht, bis sie langweilen.

Wie auch auf "Enemy of God" und "Hordes of Chaos" kann man hier meines Erachtens nicht wirklich von einem reinen Thrash Album sprechen. Kreator arbeiten seit Jahren an einem melodischeren, ich will nicht sagen epischeren Stil, der natürlich für einige Ohrwürmer sorgt, auch für Hörer, die sich nicht so im (Thrash) Metal heimisch fühlen. Dass das stellenweise sogar poppig klingt, will ich nicht abstreiten. Ich allerdings komme mit dem Stil der 21st Century Kreator allerdings gut klar, und bin stellenweise sogar froh, weil sie dadurch einfach immer wieder frisch klingen und dieser Stil ihnen viel Platz Ideen und Experimente bietet, ohne irgendwie steril, oder schlicht albern zu klingen.

Punkte: 8.5 / 10


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