Ewigheim Bereue Nichts (2012) - ein Review von gelal

Ewigheim: Bereue Nichts - Cover
2
2 Reviews
10
10 Ratings
8.30
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal


gelal
21.06.2012 13:05

Viele Jahre war es still um die Elektro-Dark/Doom Meister Ewigheim. Nach ihrem letzten Album "Heimwege"(2004) wartete die Fangemeinde 8 Jahre lang sehnsüchtig auf Nachschub. Und Leute, das Warten hat sich gelohnt! Direkt der Beginn der Scheibe mit der Titelgebenden Nummer "Bereue Nichts", mit der Einleitung "Heimkehr", trägt alle Erkennungszeichen der Band; wie treibende, leicht raue Gitarren, tragende elektronische Elemente, präzises Schlagzeug und eine leicht doomige Linie in sich. Im Verlauf des Albums überzeugen Ewigheim mit den Club tauglichen Nummern, wie das als Hörprobe bereits im Internet zu findende "Morgenrot" oder der Single-Auskopplung "Dürrer Mann"(bleibt direkt im Hirn hängen und hat mit-sing Charakter), welcher einen klasse Text(mit variabler Interpretationsmöglichkeit)hat, oder mit treibenden Gitarren Nummern á la "Staub" oder "Schmutzengel", einfach mit allem was sie machen. Auch die typische Doom lastige Seite der Band kommt nicht zu kurz. Sehr schön zu hören im genialen "Stahl Trifft Kopf", welcher schwer und schleppend daher kommt und mit leicht bedrohlicher Atmosphäre überzeugt, und bei "Was Bleibt"(mit schönem Gitarrenpart am Ende). "Der Letzte Mensch" erinnert zu Beginn, von der Art des Gesangs(eine Art Sprechgesang), etwas an Till von Rammstein. Auch eine Nummer in der der Ewigheimsche Doom zu tragen kommt. Wiederum mit einem feinen Gitarrenpart am Ende. Hier gibt es dann auch noch eine Überraschung, die ich hier natürlich nicht verrate. Der Digpack Bonus ist eine Keyboardlastige Nummer, welche irgendwie anders ist als der Rest des Album, sich aber dennoch gut in das Gesamtbild einfügt.
Musikalisch fügt sich alles Bestens zusammen. Egal welches Element den jeweiligen Song bestimmt, nie ist es so dominant das es den Rest in den Hintergrund stellt. Sei es eine Piano Melodie, ein elektronisches Sample, ein Keyboard, ein bestimmtes Riff oder einfach ein prägnantes Schlagzeug. Die Nummern erhalten dadurch zwar immer eine bestimmte Note, tragen aber nie auf. Durch Sprachsamples aus dem Gaspar Noé Film "Menschfeind" bekommt das Ganze, an den entsprechenden Stellen, dann noch eine besondere, ja vielleicht sogar nachdenkliche Note. Irgendwie lassen diese die Texte des jeweiligen Songs gleich noch mal intensiver wirken. Da wir gerade bei den Texten sind. Yantit hat es wiedereinmal geschafft die Zuhörer zum Nachdenken zu animieren, in dem er viel Raum für Interpretierung gelassen hat. Sarkastisch, ironisch und manchmal auch zum schmunzeln werden die Inhalte dargeboten. Die Art und Weise wie sie von Allen B. vorgetragen werden, verleihen dem Ganzen noch eine besondere Note. Auch ist alles sehr Abwechslungsreich gehalten. Selten habe ich eine Scheibe gehört auf der sich die Songs ähneln aber dennoch so große Abwechslung zu bieten haben. Alles fügt sich wunderbar zusammen, kann aber gleichzeitig auch immer für sich stehen.
Auch die Produktion lässt keine Wünsche offen, druckvoll wie Metal aber auch mit klarem Klang um die Elektro Seite zur Geltung zu bringen. Das der Mix gelungen ist lässt sich ja schon aus den weiter oben getätigten Äußerungen ableiten.

Fazit: Das Rad der Käfer dreht sich wieder. Schneller und eingängiger als zuletzt und irgendwie anders. Dennoch erkennt man in jeder Sekunde die Handschrift Ewigheims. Ein harmonisches Konstrukt aus feinen Melodien, elektronischen Elementen, treibenden Gitarren und präzisem Schlagwerk. Mit "Bereue Nichts" sollten die Fans mehr als nur glücklich sein und Neue kann man damit definitiv auch dazu gewinnen. Den Titel Elektro Dark/Doom Meister unterstreichen die Thüringer mit einem fetten Strich.

Anspieltipp: Heimkehr/Bereue Nichts, Staub, Stahl Trifft Kopf, Morgenrot, Schmutzengel, Dürrer Mann

Ans Herz legen möchte ich euch noch die Single "Dürrer Mann". Auf ihr gibt es neben "Dürrer Mann" noch eine feine Remix Version by Bluter; mit einem Gastbeitrag von M. Roth (Eisregen) und der, nicht auf dem Album vorhandenen, klasse Nummer "Schneemann".

Punkte: 9 / 10


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