"Rage for Order" ist auf seine Weise um Einiges düsterer und mystischer geworden, als das darauffolgende "Operation: Mindcrime", das die Hits ja nur so in sich hineingesogen hat.
Beim Hören von "Rage for Order" fiel mir aber mal wieder der enorme Anteil an Strukturen auf, die von Iron Maiden abgekupfert wurden. Da ist zum Einen der Opener "Walk in the Shadows", bei dem Geoff Tate nur mit Mühe von Bruce Dickinson unterschieden werden kann. Zum Anderen haben wir noch "Chemical Youth", das genauso gut auf "Piece of Mind" oder "Powerslave" hätte stehen können. Zum Verwechseln ähnlich ist hier fast untertrieben. Aber dass der Anfang von "The Whisper" ein "the Trooper" Nachahmer ist, das ist eine wirklich zu Unterstellung, von Tates Gesang hier mal ganz zu schweigen, und Bruce Bruce scheint hier natürlich überhaupt kein Vorbild zu sein, nach dem er sich hier (aus-)zeichnen bzw. direkt abpausen will.
Das wären so die 2 deutlichsten Stücke mit Maiden-Anteil. Ansonsten haben wir hier wohl eines der ausgereiftesten Musikalben überhaupt. Nicht nur gehen die Lieder enorm in's Ohr, auch gibt es von Stück zu Stück sehr viel Neues zu entdecken und man hört kein Lied zweimal. Zum Einen liegt das daran, dass man auf "Rage for Order" keine Idee 2 mal hört, zum Anderen, und das ist für eine Metalband in dem jungen Stadium wirklich beachtlich, lassen sich Queensryche auf jedem Lied wirklich Zeit, die Passagen auf den Hörer wirken zu lassen. Das ist wirklich eine Kunst, die die Band früh für sich verwirklicht hat.
Im Grunde ein fast perfektes Album, wären die für mich viel zu offensichtlichen Maiden-Attitüden an manchen Stellen nicht vorhanden.
Punkte: 8.5 / 10