Das Album weist eine solide Grundform auf, wenn es auch nicht durchgehend spektakulär gehalten ist. Rohe Death Metal-Elemente werden durch harmonische Gitarrenarbeit aufgewertet und gepusht, was "Sins Of The Father" großteils sehr gut gelungen ist. Gekleidet ist das Ganze in ein überzeugendes Klanggewand und eine gute Produktion. Stilistisch finden sich auch Einflüsse von Hard Rock über Thrash bis hin zu Black Metal. Eine kuriose Mischung, in der man die Inspirationsquellen oftmals sehr leicht heraushören kann. Aber selbst wenn es im ersten Moment frech zusammengeklaut und -geklatscht wirken mag – das australische Quintett steckt eine menge Spaß in den Metal, was ebenfalls sehr deutlich hörbar ist. Das macht die ganze Sache nicht nur ehrlicher und echter, sondern überträgt sich auch auf den Hörer. Gut gemacht!
In ihrer musikalischen Arbeit versetzen "Sins Of The Father" hier keine Berge, aber als äußerst positiv erachte ich, dass keines der Instrumente so stur und langweilig gespielt ist, dass man inmitten der Platte abschalten möchte. Das gilt auch für die stimmliche Einbringung von Sänger Jack Cressall, der sich im Groben nicht als Star der Growling-Szene präsentiert, aber für in meinen Augen ausreichend Abwechslung auf diesem Silberling sorgt.
Wenn man das Genre Stoner Metal, das die Herren in ihre eigene Definition mit einfließen lassen, gedanklich beiseite lässt, so hat man mit dem selbstbetitelten Album "Sins Of The Father" eine sehr anständige, melodiöse Death Metal-Scheibe in der Anlage, bei der ich nicht vermute, dass sie ganz so schnell langweilig wird. Kein Meisterwerk dieser Schublade, aber Fehlkäufe sehen wiederum ganz anders aus.
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 7 / 10