Bevor ich auf die kompositorische Leistung und die Umsetzung an sich eingehe, wende ich mich der positiven Seite dieser EP zu. Die Spieltechniken, die die Burschen an den Tag legen, sind absolut als in Ordnung zu bewerten. Keine Fehler, alles schön sauber und auch von der klanglichen Seite wirklich fein herausgearbeitet. Der Gitarrensound ist eigentlich ganz gelungen und auch Schlagzeug und Bass sind gut hörbar. Die Vocals bewegen sich zwischen Screams und Klargesang und wurden ebenfalls sauber aufgenommen. Doch trotz der technisch angemessenen Umsetzung sehe ich an der ganzen Sache absolut nichts Fesselndes, Mitreißendes oder Spannendes. So sind die Kompositionen selbst sehr lasch und bestehen aus lieblos aneinandergereihten Riffs, die sich immer und immer wiederholen. Ohrwürmer sucht man lange – also etwa 13 Minuten lang – und der Erinnerungswert nach dieser knappen Viertelstunde bewegt sich irgendwo gen Null.
Das mag jetzt alles sehr streng und subjektiv klingen, doch sehe ich an "This Cage" keinen wirklichen künstlerischen Aspekt, keine Innovation, nicht mal gut umgesetztes "Altbewährtes", was einem der angestrebten Genres gerecht werden würde. Wenn diese drei Tracks nun repräsentativ für das stehen, was vom Label (noch) zurückgehalten wird, sehe ich dem (vielleicht) folgenden Long-Player mit einem mulmigen Gefühl im Magen entgegen. Wobei sich die Frage stellt, ob überhaupt noch etwas kommt, da diese Kostprobe bereits zwei Jahre alt und bislang nichts von einem Full Length-Album zu hören ist.
Empfehlenswert ist diese EP für jenen Personen, die Lust daran verspüren, in etwas Unbekanntes hineinzuhören, beziehungsweise für die Hörer, die bescheiden sind und sich mit abwechslungslosem, stupiden Riffing zufrieden geben. Ich kritisiere hier nicht das Können der Musiker oder die technische Umsetzung, aber ein Meisterwerk ist "This Cage" nun wirklich nicht. Langweilig, eintönig, einfallslos.
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 4 / 10