Wicked Lady The Axeman Cometh (1993) - ein Review von Janeck

Wicked Lady: Axeman Cometh, The - Cover
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1 Review
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2 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Hardrock


Janeck
21.12.2015 10:11

WICKED LADY, oder THE WICKED LADY, haben es nie zu einer offiziellen Veröffentlichung geschafft. Gegründet von Hells Angels Mitgliedern, hat diese wahrlich berüchtigte und so gut wie unbekannte Band so einiges an Prototypen rausgehauen, was in den 70ern unter dem Namen Hard Rock für Furore sorgen sollte und sogar einige Samen für den Doom Metal gepflanzt.
Auf diesem vorliegenden "Zusammenschnitt", befinden sich die meisten Aufnahmen der Band, die man zusammen mit der 2-Spur-Maschine(!), auf denen die Songs enthalten waren, Anfang der 70er geklaut hatte.
Zum Glück, denn was hier für Lo-fi-Raketen enthalten sind, ist blutiger und dreckiger Höhlen-Rock aus der Vorzeit. Für die damalige Zeit unglaublich barbarisch wütend, fies, schmerzhaft und brutal echt. Mit jedem versifften Gitarrenriff von Martin Weaver schmeckt man rauchigen Whiskey, atmet Marihuana-Wolken ein, wird durch das stupide Drumming förmlich vergewaltigt und durch den mitten im Raum stehenden Bass regelrecht zerdrückt. Ein Zeitdokument - authentische Musik aus Fleisch und Knochen. Dieser Live-Sound ist ein einziger blutiger Brei, in dem Gerüche von Gruppensex, Schweiß, Alkohol, kaltem Rauch und Schimmel aufsteigen.
Zwischendurch immer wieder herrliche kleine Melodien, die aus dem Primaten-Chaos auszubrechen drohen, verträumte, psychedelische Gitarrenharmonien und ab und an sogar eine erschreckend gute Gesangslinie. Besonders bei den drei 10-Minuten-“Epen“ wie das schleichende und traumatisierte ’Life and Death’, das überragende Überhighlight ’Out of the Dark’ und das total vernebelte psychedelische Brachialstück ’Living on the Edge’ mit geilstem Gitarrenriff und Beckengeschepper.
Aber auch solche treibenden und knackigen Songs wie der fantastische Opener ’Run the Night’, das etwas seichtere ’Rebel’ und 'Wicked Lady', ein lupenreiner Sex-Hit, bersten vor Energie. Eigentlich konnten WICKED LADY keine 2 Sekunden mit ihren Instrumenten umgehen, haben es aber trotzdem geschafft, dass dieses Werk für mich eines der geilsten Frühwerke des Hard Rocks ist und was weiß ich wie viele Größen beeinflusst hat.

Punkte: 6.5 / 10

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