At Vance Facing Your Enemy (2012) - ein Review von silentforce81

At Vance: Facing Your Enemy - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Metal, Power Metal


silentforce81
09.05.2012 19:07

AT VANCE hatten es bisher alles andere als leicht. Seit der Gründung im Jahr 1998 gab es bis zum heutigen Tag jede Menge Fluktuation in der Besetzung. Zuerst verließ Sänger und Mitgründer Oliver Hartmann 2003 die Band, und auch in den Folgejahren drehte sich das Besetzungskarussell in rasanter Geschwindigkeit, so dass Gitarrist und Gründer Olaf Lenk 2006 sogar alleine dastand. Aber trotz dieser massiven Line Up-Probleme hat er es doch immer wieder geschafft, in gesunder Regelmäßigkeit gute bis sehr gute Alben zu veröffentlichen. Vor allem "The Evil In You" von 2003, mit Mats Levén (Ex-MALMSTEEN) an den Vocals, sollte jeder Freund von melodischem Metal mal gehört haben.

Mit "Facing Your Enemy" steht nun ein weiterer Silberling in den Regalen, auf welchem einmal mehr Rick Altzi (THUNDERSTONE, SANDALINAS) am Mikro zu hören ist, der auch auf den beiden Vorgängern schon die Songs mit seiner Stimme veredeln konnte. Viel Neues gibt es auf "Facing Your Enemy" zwar nicht, dafür enthält die Scheibe aber alle Trademarks, die man von AT VANCE gewohnt ist, und eine zuverlässige Konstante ist heutzutage schließlich auch viel wert. Geboten werden also wieder einmal zwölf Tracks voller großartiger Melodien, geilen Refrains und knackigen Riffs, die allesamt mehr oder weniger schnell im Ohr hängen bleiben. Dabei ist die Mischung aus schnellen Doublebass-Nummern und gediegenen Midtempo-Stücken sehr ausgeglichen, so dass im Verlauf der Scheibe auch für genügend Dynamik gesorgt ist. Mit 'Heaven Is Calling' beginnt die Scheibe mit einem flotten Banger, das folgende Titelstück dagegen ist ein hervorragendes Paradebeispiel für die Eingängigkeit von AT VANCE. Die Melodie und der Chorus bleiben einem sofort im Kopf und der Song wird auch nach etlichen Durchläufen nicht langweilig. Ähnlich verhält es sich bei dem mit einer großartigen Hookline ausgestatteten 'See Me Crying', welches einfach nur vor Melodie und Hitpotential strotz. Wirklich geil!

Ein echtes Highlight stellt 'Tokyo' dar, bei welchem es sich um eine Coverversion der gleichnamigen Band aus Deutschland aus dem Jahr 1981 handelt. Dieser Track ist an Melodie und Eingängigkeit kaum zu überbieten und geht schon stark in die AOR-Richtung. Ich muss zwar zugeben dass ich das Original nicht kenne, aber dieser Song macht in dieser AV-Version wirklich verdammt Spaß. Das kurze Instrumental 'March Of The Dwarf' zeigt Olaf Lenk erneut in Höchstform und macht wieder einmal die neoklassischen Wurzeln deutlich, die ansonsten aber auch im gesamten Verlauf der Scheibe hörbar sind. Eine Überraschung stellt zum Schluss die wunderschöne Ballade namens 'Things I Never Needed' dar. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Coversong - das Original stammt von den Amis GRACE POTTER AND THE NOCTURNALS vom gleichnamigen Album von 2010. Die eigentliche Überraschung daran ist aber, dass hier Olaf selbst an den Vocals zu hören ist, und dabei fragt man sich, warum er nicht bereits in der Vergangenheit öfter mal das Mikro in die Hand genommen hat, denn er macht hier einen mehr als beachtlichen Job mit sehr viel Gefühl in der Stimme. Respekt!

Was bleibt also unter'm Strich? Wieder einmal ein hervorragendes Melodic Metal-Album voller toller Momente, mit viel Spannung und Dynamik, genug Druck und einer guten Portion Eingängigkeit. Einziges Manko an der Scheibe ist der etwas schwache Sound, der bei der Rhythmusgitarre teilweise etwas verwaschen klingt. Auch die Drums (hierbei vor allem die Snare beim ersten Stück 'Heaven Is Calling' und später bei 'Saviour') klingen viel zu dünn, unecht und steril - da wäre mehr drin gewesen. In der Gesamtwertung gibt das natürlich leichte Abzüge in der B-Note, aber das sollte definitiv keinen Freund des Genres oder der Band davon abhalten, in dieses tolle Album reinzuhören.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4213

Punkte: 7.5 / 10


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