Die 11 Stücke der Platte bestehen aus traditionellen Rumänischen Volksliedern, welche von örtlichen Sängern in deren eigener Umgebung aufgenommen wurden und aus persönlichen Visionen und Neuinterpretationen überlieferter Rumänischer Musik, welche im Studio eingespielt und aufgenommen wurden.
Wer jetzt denkt die Songs werden in einem Negura ähnlichen Stil dargeboten, wird sich schnell getäuscht sehen. Schon direkt beim eröffnenden Stück "Amar" erfährt man wie nahe man sich hier an der traditionellen Musik bewegt und man wird auch schnell merken das hier Metal definitiv nicht vorkommt. Hier gibt es traditionelle, emotionale Folklore, welche voller Sehnsucht, Traurigkeit, aber auch Hoffnung ist. Die Instrumentierung ist dementsprechend, bis aufs Keyboard, rein akustischer Natur. Es gibt fast ausschließlich Percussions, Panflöte und Dulcimer(amerikanische Form der Bordunzither) zu hören, wobei der Gesang, durch die Vortragsweise, teilweise auch als Instrument(nicht nur stimmlich) gesehen werden kann. Manchmal verzichtet man sogar völlig auf Instrumente, was dann aber auch durchaus passend ist. Die Sangesstimmen(natürlich in Landessprache), welche teilweise leicht vibrierend daherkommen, gibt es von klaren, fast Elfenartigem bis hin zu leicht rauen männlichem Klargesang.
Fazit: "Dor" ist ein Album welches tief in die traditionelle rumänische Volksmusik eindringt und dem Hörer mit viel Emotion dargeboten wird. Die Musik vermag es; dich 200 Jahre in der Zeit zurückzuschicken. Schließe die Augen, lasse die Musik auf dich wirken und sehe die Natur und die Völker; die mit ihr im Einklang lebten, an deinem inneren Auge vorbeiziehen. Wer mit traditioneller Musik südosteuropäischer Herkunft was anzufangen weiß, der sollte dieses Album unbedingt in seine Sammlung stellen. Ein bewegendes Album voller Sehnsucht, Traurigkeit, aber auch voller Hoffnung. Musik die berührt!
Punkte: 9 / 10