Die Tracks sind wüst und roh, wirken aber dennoch strukturiert und nicht einfach notdürftig zusammengeleimt. Epische Passagen oder wahre Ohrwürmer finden sich auf diesem Long-Player leider nicht, dafür bleiben wir mit dem vorliegenden Stück Death Metal am Boden und heben nicht in unmenschliche technische Höhe ab, was bei der Vielzahl an pseudo-komplexer Musik, die wir aus heutigen Tagen kennen, natürlich auch seinen Reiz hat. Rasante, schnelle Passagen bilden den Kern der Musik und sorgen durch gelegentliche Umbrüche in die eher langsamen, treibenden Teile des Albums für ein wenig Abwechslung und Erholung beim Hören. Zum Glück, denn das Blastbeat-Geholze hätte ich vermutlich nicht die vollen knapp 31 Minuten, mit denen die Scheibe auffährt, durchgehalten. Grob betrachtet zeigt sich "Armadeggon Shall Come" also in typisch räudiger Death Metal-Manier, befleckt sich dafür aber nicht sonderlich mit Einfallsreichtum. Innovation ist zwar nicht immer eine Notwendigkeit, aber eine Messerspitze davon hätten "Necrosadistic Goat Torture" dennoch beifügen dürfen, wenn es nach mir ginge.
Das Album präsentiert sich klanglich roh und dreckig, unterliegt aber sehr wohl einer gelungenen Produktion, da hier keines der Instrumente stiefkindlich behandelt wurde, sondern seinen ganz persönlichen Platz im Gesamtwerk bekommen hat. Das Schlagzeug ist ausgeglichen und gut hörbar, die Vocals nicht zu sehr im Vorder- oder Hintergrund und die Saiten-Fraktion bildet ein schlüssiges Melodiegerüst. Von daher kann man ruhig von einer soundtechnisch gelungenen Scheibe sprechen, die an die nicht-hochtechnischen Veröffentlichungen der Genre-Väter erinnert.
Zusammenfassend sei gesagt, dass hier leider nicht viel mehr als Durchschnitts-Death Metal vorliegt. Eine CD, die sehr wohl die eine oder andere Umdrehung in der Anlage genießen wird, sich aber auf Dauer nicht unbedingt als der Renner entpuppen wird. Die Musik, wie sie "Necrosadistic Goat Torture" hier zelebrieren, kennt man im Großen und Ganzen eben schon, und die Frage, ob eine weitere Platte, die sich im bereits bekannten Chaos des Todesmetalls ansiedelt, so sehr herausstechen kann oder wird, ist im Regelfall mit einem "Nein" zu beantworten. Nichtsdestotrotz, "Armageddon Shall Fall" zeigt sich ehrlich, strukturiert und auch gelungen, steht also doch noch einige Stufen über dem Massenschrott, wie man ihn (zu) oft zu hören bekommt.
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 6 / 10