Die EP fährt mit relativ rohem Sound auf und beginnt direkt mit dem Titeltrack, der von Anfang an durchaus zu gefallen weiß. "Blackhorned Saga" halten sich spieltechnisch wie klanglich an die Wurzeln des Black/Death Metal. Epische Melodien oder gar Sologitarren sucht man hier vergebens, und auch technische Einflüsse bleiben völlig aus. Kein Fehler, denn man darf sich auf stimmiges Gitarrenhandwerk freuen. Keine überdrehten, pseudo-technischen Ausbrüche, sondern ehrliches und bodenständiges Riffing. Aber auch das Schlagzeug trägt einiges zum Hörvergnügen bei, da es durchwegs abwechslungsreich und mitreißend gehalten ist. Zusammen mit dem Gekrächze von Sänger und Bassist Set, ein in sich schlüssiges und nicht zu modernes Klangkonstrukt, das uns die Polen hier vorlegen.
"Broken Messiah" sind zwischen mittlerem, leicht rockig angehauchtem Tempo und aggressiven Blastbeats zu Hause und animieren aufgrund des passend gewählten Zusammenspiels zum Kopfnicken. Wie bereits angesprochen, lässt sich auch der Sound der Scheibe durchaus sehen. Kratzig-verzerrte Gitarren duellieren sich mit einem drückenden, aber doch an den "Rehearsal-Sound" erinnernden Schlagzeug, was zusammen mit dem Bass, der übrigens sehr schön eingebunden ist, eine sowohl raue als auch druckvolle Klangkulisse bildet. Die Instrumente sind schön verteilt, haben ihren verdienten Platz und passen sich zusammen gut in das Gesamtbild ein.
Ein Übermaß an Innovation darf man sich mit dieser EP nicht erwarten, aber dafür sehr soliden, rau gehaltenen Black/Death Metal. Auch, wenn mir das Schlagwerk stellenweise etwas holprig vorkommt und mir gewisse Höhepunkte auf dieser Scheibe fehlen, bin ich persönlich mit der Veröffentlichung der ehemaligen "Lathspell" sehr zufrieden. Ich kann sie ruhigen Gewissens an Metalheads empfehlen, denen die Rohheit in so manch einer Veröffentlichung dieses düsteren Genres fehlt und die gegen eine kleine Portion an rockigen Einflüssen nichts einzuwenden haben.
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 7 / 10