Megadeth The World Needs A Hero (2001) - ein Review von Monolith

Megadeth: World Needs A Hero, The - Cover
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6.71
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Speed Metal, Thrash Metal


Monolith
27.04.2015 13:01

Das Problem, das wir hier auf "The World needs a Hero" haben, ist, dass manche Stücke sich in ihrer Spielzeit in ihre Erkenntnislosigkeit wiederholen. Das zweite Problem ist, dass der häufig strikt gehaltene Midtempobereich mit Ersterwähntem eine sehr ermüdende Mischung ist. Das macht schon das erste Lied "Disconnect" deutlich. Am Anfang klingt das vielleicht noch ganz nett, aber der sich ständig wiederholende Riff und das monotone Schlagzeug machen es einem nicht leicht durchzuhalten. Der Chorus ist etwas erträglich, wer bis zum Solo aushält, wird für die Geduld wenigstens etwas entlohnt.

Der Titeltrack bildet zwar einen starken Kontrast zu "Disconnect", allerdings ist auch dieser eher repetitiv gestaltet und so langweilt er bereits nach der Hälfte. Sowas war ich bisher von Megadeth nicht gerade gewohnt.

"Moto Psycho" hingegen ist schon besser. Ein eingängiges Rockstück, das durchaus Spaß macht.

"1000 Times goodbye" ist dann eigentlich der Tiefpunkt des Albums. Musikalisch wie textlich muss man sich das ganze sechseinhalb Minuten antun. Ein monotoner Aufbau gepaart mit einem ziemlich dämlichen Inhalt (Ein Typ, der sich darüber aufregt, dass seine Freundin ihn verlassen hat). Der Text ist eigentlich nur im Chorus wahrzunehmen, aber wenn dann die ganze Zeit eine eingeblendet wird, die sagt, dass es aus ist und zwar in der Form, wie Mann der Frau dafür den Kopf abreißen könnte, dann ist das Lied wirklich eine sehr große Qual. Schade, dass der Riff von "Millennium of the Blind" für so eine Schandtat verschwendet wurde.

Mit "Burning Bridges" geht es dann aber bergauf. Langsam und bedrohlich baut sich das Stück auf, bis wir heir sogar richtig gute Thrashpassagen geboten bekommen. Soetwas nach all der Tortur zu bekommen ist wirklich eine Überraschung. Auch ganz empfehlenswert ist es, sich mal die Lyrics genau anzuhören. Je nach Ansicht, sind diese für mich sehr aufbauend. Einfach mal weniger deprimiert sein und meckern, nicht jedem Anderen die Schuld geben, sondern selbst machen und sich reinknien! Etwas, was ich mir wirklich mal hinter die Ohren schreiben sollte!

"Promises" ist eine sehr schöne Ballade mit Streichern und melodischem Gitarrengang. Der Chorus bleibt im Ohr und man kann sich großartig in das Stück einfühlen. Promises zeigt: man muss nicht schlechte harte Songs spielen, wenn man kein Bock drauf hat. Auch Lieder dieser Art hätten dem Album besser getan als das Gerumpel am Anfang.

Was mich dann aber auf jeden Fall von den Socken gehauen hat war "Recipe of Hate... Warhorse". Gleich zu Beginn knallt man gegen eine fette Riffmauer, bevor es dann erstmal etwas ruhiger wird. Doch der vertrackte Aufbau lässt das Stück in keinster Weise abfallen, im Gegenteil, hier haben wir jede Minute eine neue Überraschung, bevor das Stück im "Warhorse"-Teil wieder eskaliert und man dort steht, wo man am Anfang des Song war.

"Losing my Senses" ist leider wieder ein langweiliger Filler. Man wartet vergeblich darauf, dass noch irgendwas spannendes passiert - Fehlanzeige. Schade, sind die Lyrics doch wieder sehr schön geworden.

"Dread and the fugitive Mind" habe ich mir mittlerweile schöngehört. Ein netter Text mit einem eigentlich netten Chorus, der durchaus Spaß macht. Nur sind die in den Strophen ständigen Pausen und sich wiederholenden Riffs auch nach mehrfachem Hören immer noch störend. Das haben Megadeth auf "Sweating Bullets" ("Countdown to Extinction") besser hinbekommen.

"Silent Scorn" leitet mit Trommeln, Trompeten und einem Gitarrenspiel die Reminiszenz von "Rust in Peace" ein: "Return to Hangar" ist qualitativ weit entfernt von "Hangar 18", doch hat einige nette Passagen, die an dieses Meisterstück erinnern. Zudem werden gewisse Verse von Hangar 18 in diesem Stück wiederholt. Insgesamt wurden ein paar Elemente aus dieser Zeit in "Return to Hangar" eingebaut, ohne aber gänzlich die alten Glanztaten zu kopieren. Vielmehr wurden diese Elemente mit den rauheren von "The World needs a Hero" vermischt. So entsteht mit "Return to Hangar" keine neue Kreation, aber ein Kompromiss, der sowohl alten als auch neuen Fans gefallen dürfte.

Der Gipfel der Schamlosigkeit wird mit dem Stück "When" erreicht. Dave hat einfach mal die Riffs von Metallicas "Call of the Ktulhu" und Diamond Heads "Am I evil?" verwendet, um uns 9 Minuten Langeweile zu "bescheren".

Eigentlich hat "The World needs a Hero" viele gute Lieder, nur leider auch ein paar richtig schlechte Stücke. Wenn man ca. die Hälfte des Albums für die großartigen Stücke überspringen muss, kann man das Album im Gesamtwerk nicht gerade als gut bezeichnen. Somit hätten Megadeth auf die ersten vier Lieder verzichten können und dennoch ein Album mit einer Länge von 40 Minuten veröffentlichen können, das mit "Countdown to Extinction" und "Youthanasia" durchaus mithalten könnte.

Punkte: 6.5 / 10


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