Golden Resurrection Glory To My King (2010) - ein Review von quellecair

Golden Resurrection: Glory To My King - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
9.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Melodic Metal


quellecair
09.04.2014 20:25

White Metal? Christlicher Metal? Und das soll tatsächlich gut sein?

Zugegeben, im christlichen Metalsektor gibt es überaus viele durchschnittliche Ware, wenn vereinzelt sogar peinliches Kopiewerk von bekannten Grössen. Aber dass es auch Ausnahmen gibt, bewiesen Bands wie Stryper in den 80ern, die mit ihrem eigenwilligen und qualitativ hochstehenden Glam Metal trotz den zum Teil plakativen christlichen Texten nicht nur dem damals aufkiemenden Black Metal die Stirn boten, sondern ganz allgemein in der Metalszene Respekt ernteten und sich zurecht einen Namen machten.

Golden Resurrection hat sich das Leben in der heutigen Metalszene wirklich schwer gemacht. Ihr Stil, grundsätzlich dem Subgenre des melodischen Power Metal einzuordnen, ist komplett überflutet: Denn es wimmelt dort nur von durchschnittlichen Bands, die beliebe nicht schlecht sind, aber dann halt doch wie eine weitere Kopie einer Kopie klingen und so zu einer weiteren Nummer werden, die man schnell vergisst. Aber Golden Resurrection gehören mit ihrem Debutalbum "Glory to my King" ganz sicher nicht dazu!

Mit Christian Liljegren haben die Mannen nämlich einen Sänger an Bord, der einigen aus anderen Bands wie Narnia, Modest Attraction oder Divinefire bekannt sein dürfte. Und der Herr kann wirklich singen! Sein Organ - mal rauh, mal leidenschaftlich melodiös und melodramatisch - ist ein wohltuender Wiedererkennungswert.

Aber das ist noch nicht alles. Mit Tommy Johansson ist ein junger Gitarrenzauberer am Werk, der es nicht scheut, dem grossen Yngwie Malmsteen über die Schulter zu schauen und mit einer derartigen Spielfreude zu shreddern, dass es einfach nur Spass macht.

Golden Resurrection spielen denn auch unüberhörbar in der Tradition ihrer schwedischen Vorbilder Malmsteen und einer Prise Europe. Das neoklassische Element ist ein fixer Bestandteil dieses jungen Projekts, welches sich bereits beim Opener "See my Commands" eindrucksvoll niederschlägt. So klingt Neoclassical Metal in Vollendung, Mr. Malmsteen!
Und auch wenn bei einigen Stücken der Fuss vom Gaspedal genommen wird, wie z.B. bei "Best for Me" oder "Never look back", so bleibt das Tempo vorwiegend flott. Der Titeltrack, "The Final Day" oder "Golden Flames" sind ein Paradebeispiel davon, wie man kurzweilige, knackige, melodische und dennoch "right-in-your-face" Nummern spielt - wirklich absolute Spitzenklasse.

Einziger Wermutstropfen bleiben die lediglich 8 Stücke (plus ein Outro) in einer den heutigen Verhältnissen doch eher kurzen Spielzeit von 38 Minuten. Dafür darf man sagen: kein einziger Ausfall, nur Vorzeigewerk!

Man mag sich an der mehr als deutlichen christlichen Lyrik stossen, aber musikalisch ist "Glory to my King" ein grandioses Werk, welches sich deutlich vom 08/15 Power Metal Einheitsbrei abhebt. Gehört meines Erachtens schon jetzt zu einem Genreklassiker und gilt für mich als eine der besten Veröffentlichungen im christlichen Metalsektor. Punkt.

Punkte: 10 / 10


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