Alkerdeel Morinde (2011) - ein Review von gelal

Alkerdeel: Morinde - Cover
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1 Review
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4.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Doom Metal, Sludge


gelal
19.03.2012 11:54

Die Belgier von Alkerdeel sind so eine Truppe deren Musik, wenn man es denn so nennen will, man entweder liebt oder hasst. Oder man geht einfach unvoreingenommen an die Sache heran und vertraut seinen Ohren. Versuchen wir es mal. Angekündigt wird mir Raw Sludge/Doom durchzogen mit dreckigem Black Metal. Wenn ich mir das Gebräu anhöre, und dies verlangt mir viel ab(denn eigentlich hatte ich nach dem ersten Durchlauf schon genug), dann kann ich zwar alles irgendwo nachvollziehen, aber ich weiß nicht so recht was ich von dem Ganzen halten soll. Wenn die Black Metal Züge die Songs bestimmen machen die Jungs eigentlich ganz ordentliche Arbeit. Kaltes schnelles Drumming und ebenso kalte schreddernde Gitarren; wie man es aus den frühen Tagen des BM kennt, schön roh und ungeschliffen. Dann gibt es auch die passenden Vocals, welche sich in tiefschwarzen Schreien verlieren. Im Vergleich zum Restlichen Gemetzel klingt das fast schon toll. Im 13 ein halb Minütigen „Winterteens“ herrscht mehr oder weniger das blanke Chaos. Ein apokalyptisch anmutendes Intro leitet den Song ein, hinzu gesellen sich kalte langgezogene Riffs, welche dann von kurzen schweren Anschlägen abgelöst werden und die Nummer wird sehr Doom-lastig. Gegen Mitte geht man dann etwas schwärzer zur Sache. Die schon fast „fröhlich“ anmutenden Gitarrenparts im Hintergrund gehen aber völlig an der Sache vorbei. Irgendwann entsteht dann das besagte Chaos und erst zum Ende gibt es das bereits erwähnte Black Metal Feeling früher Tage. Die beiden Stücke „Horsesaw“ und „Hessepikn“, erstere besitzt ebenfalls dieses BM Feeling, sind noch die erträglichsten Songs des Albums. Letzterer hat einen leichten, vor allem bei den Vocals, Hang zum depressive suicidal Black Metal. Beim über zwanzig Minuten langen Abschluss „Du Levande“ fängt man an aufs Drumkit einzuprügeln; wie eine kleiner Junge der sein erstes Schlagzeug bekommt und ersteinmal nur Krach machen will. Die Gitarren hören sich zumindest zu Beginn auch nicht besser an. Schnell ist Beides, das muss man ihnen lassen, aber mehr auch nicht. Nach etwa eineinhalb Minuten bekommt man dann so etwas wie eine Linie in den Song, welcher dann allerdings erst mal Minutenlang in einem doomigen Trist vor sich hin dümpelt. An der fast schon Endzeit-mäßigen Atmosphäre kann aber sicher der ein oder andere gefallen finden. Wenn man ein Drittel des Titels geschafft hat geht’s wieder rasant zu Werke und der Ansatz von dreckigen Black Metal kommt wieder zum Vorschein. Ab der Hälfte dann läuft die Nummer wieder so aus wie sie begonnen hat, nur in umgekehrter Reihenfolge.
Die Produktion ist „unterirdisch“ wovon ich aber ausgehe dass dies gewollt ist. Allerdings kenn ich rohe und unsaubere Produktionen die um Längen besser sind als das hier. Bass hört man entweder gar nicht, oder aber volle Pulle. Die Gitarren und Drums fressen sich teilweise gegenseitig auf und die Vocals, welche noch das Beste am Album sind, sind teilweise viel zu weit weg.

Fazit: Alkerdeel werden auch mit diesem Album die Zweifler nicht auf ihre Seite ziehen, den Fans wohl aber alles Recht machen. In gewisser Weise haben die Belgier einen eigenen Sound kreiert, der schon eine Art Wiedererkennungswert besitzt und einen Hang zur „musikalischen“ Apokalypse hat. Wenn man dieses abgrundtief schwarze Chaos besser in Szene setzen würde, könnte man damit vielleicht nicht nur Leute ohne musikalisches Empfinden begeistern. In Ansätzen nicht schlecht, aber ohne eine gewisse Line, selbst im Chaos, funktioniert es eben nicht.

Punkte: 4 / 10


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