Desaster The Arts Of Destruction (2012) - ein Review von Sgt. Kuntz

Desaster: Arts Of Destruction, The - Cover
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8.76
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Thrash Metal


Sgt. Kuntz
25.04.2012 13:05

Fünf Jahre musste man auf ein neues DESASTER-Album warten. Und erst als einem der Titelsong mit teutonisch artikuliertem Refrain und schneidenden Riffs so richtig schön den Scheitel zieht, merkt man, wie sehr man die Jungs vermisst hat. Denn die Konkurrenz in Sachen Black Thrash schläft nicht. KETZER und vor allem CRUEL FORCE haben mit ihren Zweitwerken schwere Geschütze aufgefahren, ANTICHRIST aus Schweden sorgen für mächtig Wirbel, und auch das letzte SABBAT-Album aus dem Fernen Osten war ein ordentlicher Kracher. Höchste Zeit also für die Koblenzer, für klare Verhältnisse zu sorgen und die alte Hackordnung wieder herzustellen.

Das Wichtigste vorneweg: Die Band nimmt den Faden des Vorgängers nahtlos auf und macht dort weiter, wo wie aufgehört haben. Eher sogar noch konsequenter im ureigenen Stil und ohne Experimente vorwärts thrashend. Man hört einfach, dass seit 2001 dasselbe Personal seinen Dienst verrichtet. Blitzsauber angesetzte Thrash-Attacken an der Grenze zum Black Metal, Blast-Beats, hier und da aufgelockert durch ein Intro oder ein Break, ansonsten immer ordentlich auf die Zwölf und mit sofortigem Wiedererkennungswert. Sataniacs Gesang ist punktgenau aggressiv ohne Ende, und alle Vergleiche mit seinem Vorgänger sollte man auch irgendwann gut sein lassen. Ganz ohne Longtracks geht es auch diesmal nicht, und so hat man gegen Ende mit "Possessed And Defiled" ein bisschen Alibi-mäßig wieder einen achteinhalb Minuten-Song eingefügt. Aber keine Sorge, gut gemacht ist auch der, spannend im Aufbau, und auch die melodische Seite von DESASTER hat nach wie vor ihren Reiz. "Alibi" nur deshalb, weil sich dann doch noch ein kurzer Nackenbrecher und ein "Outro" anschließen, anstatt, der dramaturgischen Logik folgend, das Album mit eben jenem langen Song ausklingen zu lassen.

Und da sind wir schon am Knackpunkt. Man könnte meinen, dass es mittlerweile zwei Sorten von DESASTER-Fans gibt. Einmal die alten, die vom ersten Album (oder gar erstem Demo) an dabei waren und die nicht alle, aber zum Teil immer noch ein wenig dem eher episch-breiten Sound und abwechslungsreichen Songwriting hinterher trauern, und auf der anderen Seite eben diejenigen, die erst mit der "Divine Blasphemies" oder noch später eingestiegen sind. Für letztere ist "The Arts Of Destruction" auf jeden Fall eine sichere Bank, sicherer geht es gar nicht. Denen wird das Album mindestens so gefallen wie die drei Vorgänger. Wer dagegen wieder "Hits" wie " Metalized Blood" oder "Castlelands" (beide von der "Hellfire`s Dominion") erwartet, der sollte vielleicht vorher Probe hören. Aber falls ihr auf mich hören wollt, sage ich, dass der Band die kurze Pause gut getan hat und man in Sachen Energie und Aggressivität sich vor keiner der oben genannten Bands verstecken muss. Im Gegenteil, DESASTERs siebtes Album klingt frischer als manches aktuelle Debüt sogenannter Oldschool- oder Retro-Bands.

Sgt. Kuntz

Punkte: 8.5 / 10


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