Dabei weiß auch das Songmaterial zu gefallen. Jedes der vierzehn Stücke beschäftigt sich auf die ein oder andere Weise mit dem Ende der menschlichen Existenz, was dem Album eine leicht morbide Grundstimmung verleiht. Musikalisch entziehen sich die Dänen hingegen der klassischen Schubladisierung. Eigentlich wirken die Stücke viel zu simpel, eingängig und unverschachtelt, um als Prog durchzugehen. Die Verquickung verschiedenster Elemente und die erst bei genauerem Hinhören ohrenfällige Komplexität des Materials lassen jedoch kaum einen anderen Schluss zu. Und auch wenn auf einen genialen Alternative-Groover ("When You Read This") zunächst ein Stück mit echtem Doom-Flair ("Cemetery Blues") und anschließend eine knüppelharte Core-Abfahrt ("Spread My Ashes") folgt, wirkt das ganze dennoch stets wie aus einem Guss.
Eigenständigkeit und Eingängigkeit werden beim Songwriting von JERKSTORE offensichtlich gleichermaßen groß geschrieben. Dennoch haben sich auch einige Durchhänger eingeschlichen. So lässt mich beispielsweise "If I Can't Come Down" ziemlich kalt, obwohl darin durchaus angemessen und von Kitsch und falschem Pathos befreit die Terroranschläge des 11. Septembers 2001 thematisiert werden. Darüber hinaus fällt auch die extrem trockene und meist allzu dumpf wirkende Produktion negativ auf. Trotzdem lohnt es sich, bei diesem bunten Klangcocktail einmal ein Ohr zu riskieren - dann dürfte auch für JERKSTORE das Ende der Straße noch in weiter Ferne liegen.
(http://www.metal.de/progressive-metal/review/jerkstore/49327-the-road-ends/)
Punkte: 6 / 10