Zwei Jahre nach ihrem fulminanten Debüt "Divinity Of Death" knallen uns die Norweger von "Nekromantheon" ihr neues Prügelwerk vor den Latz. Dieses wurde "Rise, Vulcan Spectre" getauft und durch Indie Recordings auf die Menschheit losgelassen.
Ohne lange zu fackeln starten die drei Herren los und servieren die erwartete, räudige Thrash Metal-Kost mit einem passenden Hauch von Crust. Im Klartext heißt das rasend schnelle Old School Thrash-Riffs, dazu rumpelnde Drums und ein wohlklingender, aber leider nur schwer hörbarer Tiefsaiter. Dazu gesellen sich die wütenden Laute von Sänger und Gitarrist Arild "Arse" Myren Torps Organ. Perfektioniert wird das Ganze noch mit dem Sound der Scheibe, welcher zwar sehr roh, aber nicht unsauber ausgefallen ist. Die Instrumente sind allesamt gut zu hören und werden durch den Klang der Platte perfekt in Szene gesetzt.
Innovation darf man hier natürlich nicht erwarten, aber dennoch eine Menge Abwechslungsreichtum und Spielfreude. Durch häufige Tempo- und Stimmungswechsel innerhalb der Lieder kommt hier nie Langeweile auf. Ganz im Gegenteil, man fragt sich eher, was als nächstes kommen mag. Somit ist es eine wahre Freude, den acht Tracks zu lauschen. Verstärkt wird dieser Eindruck schlussendlich noch durch sehr gelungene Gitarrensoli, welche sich hie und da hören lassen.
So kommen mir immer wieder mal die US-Legenden von "Slayer" in den Sinn, welche in gewissem Sinne ganz gut vergleichbar sind, wobei man "Nekromantheon" nun keinesfalls als Klon bezeichnen kann. Ich finde sogar, dass die Norweger einiges an Eigenständigkeit an den Tag legen, was vielen anderen Bands heutzutage grundlegend fehlt. Dennoch muss ich aufgrund der vorherrschenden Atmosphäre und dem Umgang mit den Instrumenten immer wieder an die Kalifornier, vor allem an ihre Machtwerke vor der ernüchternden "Divine Intervention", denken.
Zum Fazit: Das bereits starke Debüt wurde hiermit sogar noch getoppt, wie ich finde. Der gute, alte Fenriz wird mit "Rise, Vulcan Spectre" also sicherlich seine Freude haben, und so auch generell Anhänger von rohem, rauem, leicht düsterem Thrash Metal der alten Schule. Gut gemacht, "Nekromantheon", und weiter so!
Punkte: 8 / 10