Die Songs sind melodisch, arten aber nie in Symphonik-Bombast aus, Keyboards werden sparsam eingesetzt und Keep of Kalessin finden den perfekten Mittelweg von Melodie und Härte. Wünschenwert wäre für mich noch der Einbau von etwas mehr Akustikgitarren, denn gerade die verleihen einem Song wie "The Black Uncharted" seine Atmosphäre. Das ist aber Geschmackssache, und gerade durch deren sparsamen Einsatz wirken sie wohl so erfrischend. Obsidian ist ein Gitarist mit viel Gefühl und hat ein Gespür für Melodie - daß er nach eigenen Angaben die Songs allesamt auf Akustikgitarre komponiert, dürfte dem Album noch einiges mehr an Gefühl verliehen haben, welches auch stets in den härteren Passagen durchschimmert.
Fazit: Artwork, Musik und Lyrics ergänzen sich auf diesem Album nahezu perfekt. Keep of Kalessin zeigen, dass rifforientierter, teils "rockiger" Black Metal genauso viel Atmosphäre bieten kann. Einige Gitarrenriffs werden im Laufe des Albums zwar mehrmals aufgegriffen, dies trägt in diesem Fall jedoch nur weiter dazu bei, daß "Armada" wie aus einem Guß wirkt, und jedenfalls in seiner Gesamtheit genossen werden sollte.
Anspieltips wären allerdings das geniale "Crown of Kings", mit einigen der markantesten Gitarrenlinien und interessantesten Richtungswechseln des Albums, "The Black Uncharted" wegen des wunderschönen Akustik-Parts und das sehr rockige "Many Are We".
Punkte: 9 / 10