Wenn ich mir nun ihr erstes selbstbetiteltes Langeisen anhöre sage ich schon mal vorweg, Schade! Denn durch die Untätigkeit der Herren, aus welchen Gründen auch immer, sind uns sicher einige gute Heavy Metal Alben entgangen.
Zu hören gibt es nämlich auf „Mortician“ 8 amtliche Heavy Metal Knaller und 3 Live Tracks, die irgendwo zwischen Motörhead und AC/DC anzusiedeln sind. Meist im Midtempo unterwegs erinnert vor allem der variable Gesang manchmal an die dunkle rotzige Stimme Lemmy´s und in einigen Songs an die heisere von Brian Jones. Sehr schön zu hören im Titeltrack „Mortician“, eine starke, teilweise im Uptempo gehaltene Nummer, die richtig fett daherkommt. Aber denkt nicht dass Daniel nicht auch eigene Akzente setzt. Im Gegenteil seine Stimme deckt, von besagten Ähnlichkeiten abgesehen, so ziemlich alles ab was es im Heavy Metal so gibt. So geht er auch schon mal mit den ganz hohen Screams an die Grenzen und weiß ebenso im den mittleren Tonlagen zu überzeugen. Wenn ich diesen „Totengräber“ auf dem Cover sehe, könnt ich mir gut diese Stimme für ihn vorstellen.
Die Instrumenten Fraktion macht einen ebenso guten Job wie der Fronter und weiß mit straigten Gitarrenläufen und fetten Drumming zu überzeugen. Die feinen Solis werden sehr passend eingefügt, mein liebstes in „Worship Metal“, diese gnadenlos stampfende Nummer geht sicher auch Live richtig gut, denn dazu muss man einfach bangen. Mit „Dead Beauty“ gibt’s eine klassische Heavy Nummer wie sie auf jedem 80er Album hätte stehen können. Nicht ganz so Spektakulär aber mit gefälligen Gitarrenläufen und variablen Gesang. Der/das coole Beginn/Ende(erinnert für den Moment an „Spiel mir das Lied vom Tod“). Zur Belohnung, für das lange Warten auf einen Longplayer, haben die Österreicher noch drei Live Songs vom Keep It True Gig 2010 auf die Scheibe gepackt. Die Qualität ist zwar nicht die Beste, bringt aber doch ein wenig Live Atmosphäre in die gute Stube.
Fazit: Mortician haben sicher gut dran getan; endlich ein komplettes Album einzuspielen. Klassicher Heavy Metal mit modernem, nicht zu sauber produzierten, Sound. Nicht zuletzt durch den Gesang von Daniel sehr variabel und alles andere als langweilig.
Wer alte Heroen wie Priest, Accept, AC/DC, Motörhead und Co. verehrt und Mucke hören will die von allen etwas hat und dennoch Wiedererkennungswert besitzt, der sollte hier fündig werden.
Punkte: 8 / 10