Satan's Host Celebration For The Love Of Satan (2011) - ein Review von Sgt. Kuntz

Satan's Host: Celebration For The Love Of Satan - Cover
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8.70
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Black Metal, Power Metal


Sgt. Kuntz
01.02.2012 16:05

Bei den meisten Comeback-Ankündigungen schüttelt man meist irritiert und/oder ablehnend mit dem Kopf, so geht es mir zumindest. Dass aber der allseits sympathische und fähige JAG PANZER-Frontmann Harry Conklin im vergangenen Jahr mit den Jungs von SATAN’S HOST gleich zwei Alben und einen Auftritt in Deutschland hinlegen würde, das gehörte sicherlich zu den großen und auch positiven Überraschungen. “By The Hands Of The Devil“ hieß das eigentliche "Wiederkehr"-Album, bei dem ich bis heute nicht so recht weiß, ob ich den wilden Stil-Mix aus Black und Power Metal nun genial oder zu überdreht finden soll. Ein abschließendes Urteil braucht da noch ein wenig Zeit. Anders sieht es mit dieser Compilation aus, die sich aus neu eingespielten und größtenteils unveröffentlichten Tracks sowie zwei gänzlich neuen Songs zusammensetzt. Und klar, ein richtiges Comeback ist es in dem Sinne nicht; die Band war ja auch in den letzten Jahren aktiv, aber ohne ihren Ausnahmesänger fehlte nicht nur der Wiedererkennungswert, sondern auch die Verbindung zum traditionellen Heavy Metal. Dass eine Kurskorrektur hin zum alten Stil dabei zwangsläufig erfolgen musste, war zu erwarten. Was dabei herauskam, darf man getrost als ziemlich einzigartig bezeichnen.

Die beste Nachricht aber gleich mal vorneweg: Allen “Metal From Hell“-Fans sollte im Vergleich zu erwähntem Album der Bezug zum neuen Stil deutlich leichter fallen. Die Songs sind im Großen und Ganzen nicht so weit weg von härteren JAG PANZER-Nummern. Man muss sich halt wie etwa beim Opener eher düstere Riffs und ein paar eingestreute Blastbeats dazu denken. Letztere dürften am ehesten für ein ungewohntes Klangbild sorgen, aber solange sie, so wie hier, dazu dienen einen Refrain zu unterstreichen, sollte man damit leben können. Auch vor ein paar fiesen Breaks ist man nicht gefeit, was das Anhören zur fordernden, aber auch immer spannenden Angelegenheit macht. Doch spätestens mit den folgenden Tracks “Hell Fire“, “Metal From Hell“ und “Witches Return“ vom nie veröffentlichten zweiten Album “Midnight Wind“ sollte es klick machen. Denn selbst als beinharter Underground-Fan muss man zugeben, dass man diese Tracks nur zu gerne mal in einer anständig produzierten Version anhört; ohne natürlich, dass sich an dem ursprünglichen Reiz der alten “Metal From Hell“-Platte etwas ändern würde. Der morbiden Kelleratmosphäre hat man gründlich den Garaus gemacht und dem Ganzen stattdessen einen powernden, druckvollen und wirklich überragend eingesungenen Rahmen verpasst. Spezielle die teils mehrstimmigen Refrains sind wirklich ein Traum. Nun fällt es auch leichter, in einen “Flow“ zu kommen und sich auf die Neuerungen einzulassen. Dass es dabei auch mal überraschend melodisch zugeht (etwa bei “Ecliptic Equinox”), ist weiterhin hilfreich, vor allem, wenn sich gleich eine plakative Abgeh-Nummer wie “Hell“ anschließt. Oder wenn sich beispielsweise “The Dark Priest“ als ein weiteres Power Metal-Highlight unter einer harten Schale entpuppt.

Natürlich kann man nicht umhin, den Kritikern, denen der unpassend sterile Drumsound stört oder die Produktion im Allgemeinen rügen, Recht zu geben. Aber SATAN’S HOST waren schon auf dem Kultdebüt nicht leicht zu konsumieren (selbst wenn der Sound besser gewesen wäre), eben wegen den durchaus progressiven, eigenständigen und verschachtelten Songs, alle so zwischen fünf und sieben Minuten. In der Hinsicht blieb man sich treu, so dass alte und neue Songs auch ein wirkliches Album ergeben, zumindest fühlt es sich so an. Der Eindruck einer schnell hinterher geworfenen Zusammenstellung kommt zu keiner Sekunde auf, so soll es sein.


Sgt. Kuntz

Punkte: 8.5 / 10


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