ASP Requiembryo (Der Schwarze Schmetterling V) (2007) - ein Review von pygar

ASP: Requiembryo (Der Schwarze Schmetterling V) - Cover
1
1 Review
15
15 Ratings
8.37
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Dark Wave / Gothic: Gothic Rock


pygar
17.06.2008 09:42

Ungeduldig erwartet - der Abschluß der Geschichte um den Schwarzen Schmetterling - was mag einen Erwarten?
Zunächst einmal: Ich konnte es mir nur mit Mühe verkneifen, mir eines der vielen Song-Schnipsel, die die Band auf ihrer MySpace Seite vorab veröffentlichten, anzuhören.

Als dann der Briefträger endlich das ersehnte Paket zustellt ist die Spannung auf einem absoluten Höhepunkt angelangt. Mit zittrigen Fingern wird das Werk aus seiner Verpackung gelöst - und - ungläubiges Staunen.
War die Ausstattung der Special Edition von "Aus der Tiefe" schon beeindruckend, so hat die Band hier nochmals eins oben drauf gepackt. Das stimmige und vom Frankfurter Grafiker Ingo "monozelle" Römling handwerklich hervorragend umgesetzte Artwork zieht mich sofort in seinen Bann. Das A5-Booklet wird ganz vorsichtig aus dem geprägten Pappschuber gezogen. Ein erstes Blättern im Booklet und begutachten der einzelnen Grafiken - verblüffend der Effekt, der durch die eingelegten Folien aus dem Text zu :Duett zwei verschieden Versionen zum Vorschein kommen läßt.
Schon beim Booklet wird auf vorige Episoden der Geschichte um den Schwarzen Schmetterling rückverwiesen. So tauchen sowohl das Motiv der Kachelwände (diesmal mit den Texten der einzelnen Stücke "bekritzelt") als auch das "Portal der Augen" oder das "Treppenhaus im dunklen Turm" wieder auf. Es scheint, als ob durch die Darbietung von Bekanntem der Abschied leichter gemacht werden soll.
Erschrocken stelle ich fest, dass immer noch keine der CDs den Weg in den Player gefunden hat - also wird dieses schnell nachgeholt.

Schon bei den ersten Klängen zu "Offährte" entsteht dieses gewisse Gänsehautfeeling, das mich immer bei den Klängen aus dem Hause ASP überfällt. Dem Intro folgt "Coming Home", welches sowohl musikalisch wie auch textlich auf "Tiles" rückverweist. Es geht Paukenschlag um Paukenschlag mit "De Profundis" weiter. Es folgen unter anderm noch das hervorragende ":Duett (Das Minnelied der Incubi)", das bereits von der gleichnamigen Single bekannte "Ich bin ein wahrer Satan" sowie viele weitere mitreissende Nummern, und viel zu schnell ist die erste CD an ihrem Ende angelangt und man ist froh, dass es eine zweite CD aus dem Booklet zu lösen gilt (was zugegebenermaßen nicht ganz einfach zu bewerkstelligen ist - wenn man aber erst einmal _nicht_ wie gewohnt auf die Befestigung in der Mitte drückt, sondern nur die CD abzuheben versucht, doch noch einigermaßen leichtgängig vonstatten geht).
Die zweite CD beginnt mit dem 27 minütigen Requiem, welches aber insgesamt siebenfach unterteilt ist - leider sind die Teile aber nicht einzeln anwählbar. Hierrauf folgt mit "Schwarzer Schmetterling: Nekrolog" ein weiterer Rückgriff auf bereits bekanntes und es geht mit Stücken, wie dem ruhigeren "Biotopia" und dem ebenfalls von der letztjährigen Single bekannten "How far would you go? (The 6th of september)" langsam zum Abschlußstück "Offährte: Reprise".

Und kaum sind die letzten Töne verklungen wird auch schon die erste CD wieder hervorgeholt und dem CD-Player zugeführt ...

Im Gegensatz zu vielen, von anderen Bands in der Vergangenheit, veröffentlichten Doppel-CDs bei denen einen das Gefühl beschlich, dass es - wegen zu vieler Lückenfüller rund um einen oder zwei clubfähigen Songs - durchaus auch eine einzelne CD getan hätte, gibt es bei dem neusten Werk von ASP weder Durchhänger noch Lückenfüller. Auf diesem Album hat jeder einzelne Song das Zeug zur Singleauskopplung.

Weitere Anspieltipps:
Requiem - II. Kyrie: (Eleison 2: Mercy)
Finger weg! Finger!
Raserei (leider nicht auf Doppel-LP enthalten)


Es fällt schwer nach fünf Alben Abschied vom Werden des Schwarzen Schmetterlings zu nehmen - auch wenn diese Doppel-CD einen, in jeglicher Hinsicht, würdigen Schlußpunkt bildet.

Mein Fazit: Sollte in keiner Sammlung fehlen!

Punkte: 9 / 10


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