Carnifex Until I Feel Nothing (2011) - ein Review von blackening

Carnifex: Until I Feel Nothing - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


blackening
19.04.2013 21:06

Carnifex waren für mich immer eine recht unauffällige Band. Ganz gut, aber sie hatten nichts, was sie von anderen modernen Death/Deathcore-Bands unterschied.Dann hörte ich ihr Slayer-Cover ( Angel Of Death) und hab wieder etwas reingehört. Das "Hell Chose Me" Album wusste an einigen Punkten zu gefallen. Dann meinten alle zu mir, ich müsse unbedingt ihr neuestes Album hören, und irgendwann habe ich nachgegeben. Und ich gebe zu: ich bin beeindruckt. Als wäre es völlig normal, vermischt die Band hier verschiedene Arten des Death Metals mit Ausflügen in Black Metal, ab und zu "Djent", das alles über ihren Deathcore-Wurzeln ( ich würde das Album dennoch nicht mehr zum Deathcore ordnen, eher moderner Death Metal)
Es beginnt mit einem stimmungsvollen Intro, welches plötzlich abbricht, damit der Sänger verdammt angepisst das Album auf den Punkt bringt : "Fuck The World", gefolgt von einem djentigen Riff. Ich guck aufs Booklet, und sehe, dass der Song " Deathwish" heißt. Jetzt werde ich neugierig und beginne, die Texte mitzulesen. Das ganze Album dreht sich um totale Auswegslosigkeit, der Protagonist ist extrem verletzt, verliert jeden Glauben an die Menscheit und will nichts mehr fühlen. Das allerdings untermalt mit verdammt heftiger Musik sorgt für einen interessanten Kontrast: er wirkt wie ein verwundetes Tier: er leidet, aber kommt man zu nahe, wird man gebissen. Diese Zerrissenheit zwischen Schmerz und Stärke austrahlen, damit nicht noch mehr passiert, beherrschen sonst nur Slipknot so gut ( wenn auch auf ganz andere Weise).
Alle Songs unterscheiden sich gut voneinander, sind doch homogen und pendeln zwischen verschiedenen Stilen. Der Sänger agiert (genretypisch) mit vielen Growls, Grunts und vereinzelnten Screams.Die Instrumente agieren auf hohem technischem Niveau, ohne zu verwirren. Positv fällt der dominante Bass im Mix auf. Mir fehlen ein paar Soli, ansonsten wird die Schlachtplatte sehr gut durch atmosphärische Zwischenspiele aufgelockert. Das Tempo wird in bester Cannibal Corpse Manier ständig gewechselt, und auch da: ohne zu verwirren, es bleibt stets songdienlich.

Wer auf harte, aber emotionale Musik mit Abweschslung steht, sollte zugreifen. Death Metaller, die sonst einen hohen Bogen um Deathcore machen, sollten mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: Until I Feel Nothing, Curse My Name, Never Forgive Me, Creation Defaced,Dehumanize, A Grave to Blame

Punkte: 9 / 10


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