„Thank You Lucky Scars“ kommt Cradle typisch daher und erinnert an ältere Veröffentlichung wie „Midian”, Blastbeats, rasende Gitarrenläufe und Danis variabler, von kehligem Gesang bis hin zu den ganz hohen Screams alles abdeckenden Stimme. Auch das Cradle typische Keyboard ist mit von der Partie ohne aber in den Vordergrund zu rücken. Ein Song der die Fangemeinde begeistern sollte, bietet er doch alles was man an den Engländern so liebt. Die Demo- und Alternativ Version von „Forgive Me Father(I Have Sinned)- Elder Version“, „Lilith Immatculate – Extended Length“, „The Percution Song – Elder Version“ und „The Spawn Of Love and War“ sind mehr oder weniger verzichtbar und wohl nur für Alles-Sammler interessant. Gibt es damit doch fast identische Nummern des letzten Albums zu hören. Ersterer und letzere sind Demo Versionen die fast genauso ausgereift sind wie die jeweils endgültige Fassung und „Lilith…“, wie die Bezeichnung -Extended Length- schon sagt, ist nur in der Länge dem Original überlegen. Hier gibt es in der Mitte einen fast zwei Minütigen atmosphärischen Instrumentalpart, der halt auf der Album Version mehr oder weniger fehlt. Allerdings bekommt dieser dem ansonsten starken Song, wie ich finde, überhaupt nicht.
Der von Rob C (Anthrax) in einer Trance Version remixten Version von „Forgive Me Father“ kann man verschieden gegenüber stehen. Ich brauch Cradle auf Electro Pfaden nicht und ich glaube auch die meisten Fans werden die Engländer dort nicht wandeln sehen wollen. Aber nichts destotrotz ist es mal interessant zu hören was andere Künstler aus so einem Song machen. Der erwähnte Vorgeschmack auf das Classic Projekt mit dem fast 5 einhalb Minuten langen „Summer Dying Fast“ bildet den Abschluss der CD. Dieser Song kommt, wie das Projekt schon sagt, klassisch daher und ist bis auf ein paar Chören im Hintergrund Stimmlos. Auch Atmoshäre erzeugen können Cradle besser als hier. Wir wollen nicht hoffen dass das ganze spätere Album so klingt, denn sonst wäre es eher was für Klassik Liebhaber als für Goth/Black oder Vampir Metaller.
Aus dem Schlammassel gerissen wird die Veröffentlichung aber durch die DVD, mit über 100 min Spielzeit. Hierdrauf zu sehen gibt es ein starkes, professionelles(wie bei COF nicht anders zu erwarten) Video zu „Lilith…“, ein kurzes, recht unterhaltsames Making Of.. zu selbigem(die Truppe hatte sichtlich Spaß an der Sache), die ebenso unterhaltsame Dokumentation „You Can´t Polish A Turd, But You Can Roll It In Glitter“ zur Tour einiger europäischen Festivals und in der Ukraine und Russland und nicht zuletzt den Gig vom Graspop Metal Meeting 2011. Bild- und Tonqualität sind sehr gut, allerdings gibt’s das Ganze nur in 2.0 zu hören und manchmal ist die Belichtung etwas mau, was aber durch die vielen verschiedenen Kameraperspektiven und wechselnden Szenen wieder wett gemacht wird.
Fazit: Cradle Of Filth veröffentlichen mit „Evermore Darkly“ eine Qualitativ zwar hochwertige EP, was die Quantität(in Form von lohnenswertem Material) angeht, fehlt es aber ein bisschen. Die DVD macht das Ganze dann aber doch noch Interessant und wird wohl nicht zuletzt aus diesem Grund der Hauptkaufreiz dieses Release sein. Für Cradle Fans ist die Scheibe Pflicht, sonst fehlt was in der Sammlung. Für alle anderen wird´s wohl die Frage sein, ob man die DVD haben möchte oder nicht. Die DVD macht den Unterschied und somit gibt es trotzdem
Punkte: 7 / 10