Björk Biophilia (2011) - ein Review von metal lounge

Björk: Biophilia - Cover
1
1 Review
8
8 Ratings
7.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Elektronische Musik: Electro



23.02.2015 11:13

Hilfe!
Die verrückte isländische Klangkünstlerin hat zugeschlagen!
"Was willst du denn bloß von uns?", möchte man ihr zuschreien.

Unser vertrautes Bild von Harmonien, herkömmlichen Liedstrukturen und Schönklang in Trümmer schlagen ist wohl fraglos ein Kernpunkt ihrer Arbeit.
Von richtigen Liedern zu sprechen, ist schon möglich, es sind aber doch eher einzelne Experimentierfelder mit wechselnder Instrumentalbegleitung bzw. Programmierung. Zunächst einmal scheint es so, als musiziere die Sängerin nach Belieben, ob die BegleitmusikerInnen nun harmonieren oder auch nicht. Dabei ist das alles sicher genau durchdacht, durchkomponiert. Spontan klingt hier nichts, soweit ich das beurteilen kann.
Björk experimentiert mit ihrer Stimme, und dennoch verlässt sie nie den letztlich recht eng gesteckten Rahmen. Totale Verrücktheiten wie sagen wir stark verzerrtes Geschrei gibt es nicht (wenn man jetzt beispielsweise an Mike Patton denkt, der gerade in Zusammenarbeit mit John Zorn viel radikaler zu Werke geht). Sie bleibt immer eine Sängerin, die mehr oder weniger klassisch mit Melodien arbeitet, aber eben eine Sängerin, die halt auf ihre Weise durchaus harten Tobak bietet.

Das hier Gebotene muss man sich schon erarbeiten, die Texte erspar ich mir diesmal, obwohl das sicher interessant wäre.
Extravagante Tonkunst, auf jeden Fall.
Auf Dauer aber ebenso zermürbend. Wollte ich heutzutage den vielen musikuninteressierten Freunden/Bekannten etwas "ganz Schlimmes" bzw. Unanhörbares präsentieren, so wäre "Biophilia" sicher mit in der ersten Wahl. Mit SunnO))) braucht man so was gar nicht mehr versuchen, die funktionieren auf der heimischen Anlage einfach nicht. Das ist langweilig.
Sich durch Björk'sche Musikwelten zu kämpfen, ist dagegen schon der Mühe wert. Am Ende merkt man dann, dass alles gar nicht so wild ist wie gedacht. Und es gibt sie ja auch zur Genüge, die harmonischen Momente. Und doch muss quasi jeden Takt mit etwas Unvorhersehbarem gerechnet werden. Trotzdem bliebt Björk dem konventionellen Songschema verhaftet.

Die eingangs genannte Frage bleibt aber irgendwie unbeantwortet. Aber man merkt schon, dass in dem Kunstprodukt Björk irgendwo etwas beinahe Biederes steckt. Das Tolle ist aber, dass dennoch die Radikalität des Werks nicht verloren geht. Das ist schon gekonnt.
Wie soll ich das bewerten? Diplomatisch mit sieben Punkten möchte ich's heute mal versuchen. An sich kann für Björk die gesamte Punkteskala mit Berechtigung verwendet werden.

Punkte: 7 / 10


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