Pantera Power Metal (1988) - ein Review von Lord

Pantera: Power Metal - Cover
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1 Review
17
17 Ratings
8.24
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Lord
06.05.2010 11:35

1988 veröffentlichten Pantera ihr 4. Studioalbum, jedoch das erste mit Phil Anselmo, der den ausgeschiedenen Terrence Lee ersetzte. So änderte sich auch minim der Stil der 1981 gegründeten Band aus Dallas/Texas.
Aber eben nur minimal...

Pantera bezeichnen selber nicht umsonst ihren 1990er Release "Cowboys from hell" als eigentliches Debüt, denn ab jener Scheibe klangen sie anders - härter, schneller, schwerer, technisch versierter, anspruchsvoller, komplexer und vermeintlich eigenständiger; man schreibt ihnen - und vorallem dem auf "Cowboys from hell" viel tiefer singenden Phil Anselmo - die Mitprägung des Goovenden, harten "in-die-Fresse-"Thrash-Metals zu, der eben anders klingt als die Bands des Genres der 80er...
Dass diese Bestimmung nicht ganz korrekt ist, zeigen allein schon 2 Tatsachen; das 1988 veröffentlichte Metallica-Album "...and justice for all" und das ebenfalls 1988 veröffentlichte Demo von Exhorder "Slaughter in the Vatican", das dann zeitgleich mit Panteras "Debüt" 1990 veröffentlicht wurde, jedoch schon eben 2 Jahre zuvor so klang... Denn Pantera im Jahr 1988 waren Welten von "Cowboys from hell" entfernt.

"Power Metal" beinhaltet mehr oder weniger das, was der Titel verspricht; zwar nicht diese Art von melodischem Speedmetal, den man als Power Metal kennt, sondern einfach kraftvollen Heavy Metal! Jedoch noch weit weg von HC-Thrashmetal, wie Pantera ihn später zocken sollten.

Das Album wird mit dem ziemlich harmlosen "Rock the World" eröffnet, das ähnlich wie der Titeltrack "Power Metal" nach Judas Priest klingt; Anselmo singt sehr ähnlich wie Rob Halford - singt oft in hoher Tonlage und zieht die Schreie ähnlich lang wie der Metal God! Jedoch dringt auch wein wenig Goeff Tate von Queensrÿche durch...
"We'll meet again" ist ein etwas anderer Song und bietet somit ein wenig Abwechslung - anders als vorallem das furzgewöhnliche, sleazige "Pround to be loud", das von jeder Hollywood-Band hätte kommen können - ebenso das langweilige "Ride hard" - obergähn!! 1000x gehört...
Den Abschluss macht "P.S.T. '88", das vom mittlerweile verstorbenen Gitarristen Dimebag gesungen wird. Wo wir schon bei ihm sind; weiss Gott, was der Junge zwischen 1988 und 1990 gemacht hat, doch sein Gitarrenspiel veränderte und verbesserte sich um WELTEN! Hier ist die Gitarre nicht auffällig sensationell - natürlich konnte er schon auf "Power Metal" mehr als nur anständig spielen, dooch die abgefahrenen Soli, zündenden Ideen und messerscharfen Powerriffs fehlen der Platte weitgehendst, so dass die Arbeit von Dimebag als gehobener Durchschnitt, jedoch nicht brillant bezeichnet werden kann.

"Power Metal "ist aus heutiger Sicht ein fast schon etwas albernes Album, weil man weltweit in erster Linie ab "Cowboys from hell" von den Südstaatlern Notiz genommen hat und dann auch solche Musik von ihnen erwartet - wer jenen krachenden Sound auf "Power Metal" sucht, wird ihn nicht finden!
So bleibt die Platte lediglich interessant, weil Pantera drauf steht und es eben die Band in ihrer Übergangsphase von ihrem US-Metal zum Thrashmetal von "Cowboys from hell" zeigt und einen Phill Anselmo featured, der noch in sehr hoher Tonlage singt, was er auf dem geilen Nachfolger weitgehendst nicht mehr getan hat. Ansonsten ist die Scheibe nicht sonderlich interessant, wenn als Original-Vinyl mittlerweile auch sehr gesucht und einigermassen rar!

Ich bevorzuge die neueren Scheiben Panteras und kann hier diesem recht gewöhnlichen Album mit ebensolchem Metal bloss eine gerechte Note geben: 6,5!

Punkte: 6.5 / 10


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