Pantera I Am The Night (1985) - ein Review von Lord

Pantera: I Am The Night - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
6.80
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal


Lord
06.05.2010 11:29

Die ersten 4 Pantera-Scheiben muss man unter einem anderen Gesichtspunkt bewerten als die Sachen ab "Cowboys from hell" - die vorliegende Platte ist das 3. Werk (naja) der Südstaatler aus Dallas/Texas. Und das letzte mit Frontquietscher Terrence Lee.

Veröffentlicht wurde die LP 1985 und ist seit längerem out of print und als Vinyl sehr schwer zu kriegen - wie die ersten beiden LPs "Metal magic" und "Projects in the jungle" wurde jedoch auch "I am the night" mittlerweile verbootleggt.

Oft wird bei den alten Pantera von Glam gesprochen, für mich ist das jedoch nur teilweise der Fall, grösstensteils hör ich gewöhnlichen Heavy Metal, manchmal sogar mit leichten Speed Metal Ansätzen - aber sicher nicht zu vergleichen mit üblichen Glam-Bands jener Zeit. Da sind Pantera dann doch etwas härter. Mit dem groovigen Krach der Anselmo-Aera hat das aber nix zu tun - dagegen klingt "I am the night" wie ein ungewürztes Wassersüppchen auf Sparflamme.

Nervig ist der Sänger - kein Wunder hat man den gefeuert. Nicht jeder ist ein Rob Halford und singt hohe Passagen kraftvoll, charismatisch, mit Ausdruck und stolz - schon gar nicht hier Terrence Lee.
Der Opener "Hot and heavy" ist schon etwas stadionrockig, jedoch kann man das von "Valhalla" nicht behaupten; hier spielt Tempo und Raffinesse eine grosse Rolle. Musikalisch gelungen, nur eben scheisse gesungen. Gutes Solo von Dime!
Der Titeltrack "I am the night" erinnert mich schon sehr an Judas Priest oder Bloody Six - einfach ein paar Ligen tiefer. Jedoch klingen auch x-andere Bands so, muss man ehrlich sagen.
"Onward we rock" klingt im Refrain wie eine Luschivariante von Metallicas "Seek and destroy". Nicht sehr einfallsreich...
Unspektakulär endet die Platte und auch wieder tragisch gesungen von Furz-Lee; "Forever tonight" ist ein balladesker Track, aber sowas von überflüssig. Seicht, nichtssagend, radiotauglich - GLAM!

Positiv zu erwähnen ist die anno '85 schon auffällig starke Gitarrenarbeit von Dimebag Darrell, der sich damals noch Diamond Darrell nannte und auf dem Back-Cover mit Steve Harris-peinlichen Streifen-Spandex-Höschen und Pudelfritte posiert - oh Mann... Die anderen 3 sehen auch nicht besser aus - halt wie man 1985 in den Staatan aussah; wie ein Unfall im Atomkraftwerk... Schrecklich... Vinnie Paul erkennt man jedoch am untypischen Bärtchen da schon!

Ansonsten muss man sagen, dass die Platte für Pantera-Verhältnisse natürlich übel ist, jedoch für die US-Metal Szene von 1985 einigermassen akzeptabel klingt. Die Scheibe fährt 6 Punkte ein.

Punkte: 6 / 10


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