Opeth Heritage (2011) - ein Review von freaksdeed

Opeth: Heritage - Cover
4
4 Reviews
73
73 Ratings
7.77
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


freaksdeed
05.01.2012 18:49

Nach all der natürlich gewachsenen und auch künstlich aufgebauten Vorfreude, enttäuscht OPETH's Heritage gleich in zweierlei Hinsicht:

1. ist Heritage verglichen mit OPETH's Backkatalog wahrlich weder eine Entwicklung noch eine Glanzleistung und
2. bleibt das hoch-angepriesene Prog-Meisterwerk weitgehend aus. Geboten wird eine aufgesetzt wirkende Prog-Metal-Scheibe im 70er Gewand, welche den bewiesenen Prog-Grössen beim besten Willen nicht das Wasser reichen kann.

Zu Erstens: Eine Weiterentwicklung ist meines Erachtens überhaupt nicht festzustellen. Proggig waren OPETH ja allemal schon zuvor. Ganz im Gegenteil würde ich das Weglassen eines für die Band essentiellen Stil-Elements sogar als Rückschritt bezeichnen. Wo sich zuvor düster-schwere Metal-Passagen melancholischen Akkustik-Interludes meistens elegant die Schwebe hielten, bleibt nunmehr eine streberische Zurschaustellung einer Bibliothek an bereits hundertfach durchgekauten Prog-Elementen.
Was auf Damnation noch als Akkustik-Märchen beeindruckend und auch nachhaltig funktioniert hat, geht hier einigermassen deutlich (und ebenfalls nachhaltig) in die Hose und nach mehrmaligem hören auch ordentlich auf die Nerven.

Und zu zweitens: Musikalisch und produktionstechnisch ist an Heriage sicher nichts auszusetzen. Alles prima, die Produktion ist sogar sehr erfrischend ehrlich, im Gegensatz zu all dem sterilen Labor-Mist, den man heutzutage vorgesetzt bekommt. Was das "Meisterwerk" betrifft, befallen mich jedoch einige Zweifel. Ich bin wahrlich kein Purist was Stil-Epochen angeht, würde mich jedoch wagen ohne jegliches Namedropping zu behaupten, dass Heritages's begangene Wege regelrechte Prog-Trampelpfade sind, von welchen aus man unzählige, attraktivere, clevere, Feenstaub-behaftete (schon begangene) Abstecher erspähen kann. Wer nicht erst seit gestern dabei ist oder seine Hausaufgaben gemacht hat weiss Bescheid.

Fazit: Der Schritt vom Metal weg wäre unter Umständen nicht falsch gewesen, hätten sie sich an einen moderneren, eigenständigeren Pfad gehalten. Auch dies mit Vorbehalt, denn ich bin der Meinung OPETH hätten ihrem Stil auch ohne weiteres treu bleiben können, in ihrer Nische herrschen statt auf dem bereits begangenen Abstecher zu verblassen.

Punkte: 5.5 / 10


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