Zählten sie doch seit Mitte der Neunziger zu den Konstanten im norwegischen Pagan/Viking Metal und haben regelmäßig neue Tonkonserven unters Volk gebracht. Dann kam 2003 ihr Album „Blot“, welches überwiegend gute bis sehr gute Kritiken bekam und es hieß nach 11 Jahren „Game Over“. 5 Jahre später(2008) beschloss man; sich für ein paar ausgewählte Shows wieder zusammenzutun und bestritt unter anderem das Ragnarök - und Wacken Open Air in Deutschland und das Kaltenbach Open Air in Österreich. Im Dezember 2010 unterschrieb man dann einen neuen Plattenvertrag mit Indie Recordings und tütete das Comeback „Norrøn“(nordisch) ein.
Das gleiche Dreigestirn welches auch auf „Blot“ zu hören ist, kommt jetzt also mit neuem Material zurück ins heimische Wohnzimmer. Zu hören gibt es 6 Stücke und schon beim Opener „Norrøn kraft“, ein fast 13 Minuten langes Stück, wird klar; die Jungs haben nichts verlernt. Nicht nur Das, nein sie haben sich weiterentwickelt und verändert. Keine Angst, die Handschrift Einherjer´s ist immer noch erkennbar. Allerdings geht man auf „Norrøn“ langsamer zu Werke als früher. Die Songs kommen zumeist im Midtempo daher und lassen beim Gesang manchmal einen Hauch Intustrial durchsickern. Dies erinnert dann des Öfteren etwas an die letzten Samael Outputs. Der erwähnte „Norrøn kraft“ ist für mich das stärkste Stück auf der Platte, ihn ihm haben Einherjer alles reingesteckt was sie können. Verspielte aber auch treibende Gitarren, epische Passagen, Chöre, akustische Zwischenspiele und auch, die von früheren Alben her bekannten Black/Viking Metal Vocals. Dieses Stück kann man getrost als Aushängeschild für die „neuen“ Einherjer nehmen. Der teilweise progressive Touch, der auch schon auf den letzten Alben spürbar war, ist auf „Norrøn“ noch ein Tick mehr geworden, steht der Truppe aber sehr gut. Das stampfende „Naglfar“ treibt die „Krieger“ in den Kampf und mit „Alu alu laukar“ auf den Lippen kommen sie wohl wieder zurück. Der Song ist mit 2:51 min das kürzeste auf dem Album und hat einen leichten Folk Touch. „Varden brenne“ hat dann wieder dieses epische und versprüht typische Viking Vibes. In „Malmting“ hat man dann auch mal einen kurzen, aber mehr oder weniger heftigen, Anflug von Raserei. Zum Abschluss des Albums gibt es dann das, zum Namen passende, balladeske „Balladen om Bifrost“. Ein episches, atmosphärisches Stück, was wirklich wie ein Abschiedslied klingt. Als Abschluss eines Albums absolut passend. Über die Fähigkeiten der Musiker braucht man keine Worte verlieren, die stehen außer Frage. Wer beim Summerbreeze war, konnte sich bereits ein Bild/Ohr davon machen was man in der neuen Einherjer „Konserve“ vorfindet. Produktionstechnisch gibt´s hier auch nichts auszusetzten. Beim Mix hat Matt Hyde(u.a. Slayer, Monster Magnet) ganze Arbeit geleistet und einen super Job gemacht.
Fazit: Einherjer haben mit „Norrøn“ ein Album abgeliefert, welches für meinen Geschmack zwar etwas kurz geraten ist(weil; von diesen Songs kann man nicht genug bekommen), das sich aber unter den besten Alben des Jahres( in diesem Genre) wiederfinden dürfte. Sie verbinden alte Stärken mit neuen Einflüssen und schaffen so ein altbewährtes und doch neues Klanggefüge. Comeback mehr als nur geglückt!
Punkte: 9 / 10