High Spirits Another Night (2011) - ein Review von Sgt. Kuntz

High Spirits: Another Night - Cover
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1 Review
36
36 Ratings
8.88
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal


Sgt. Kuntz
15.12.2011 08:41

Eine ernstgemeinte Warnung vorneweg: Wer sich für gemein-gefährliche Ohrwürmer anfällig zeigt, der sollte um das erste richtige Album von HIGH SPIRITS einen weiten Bogen machen. Denn genau das war schon die hervorstechende Qualität der Truppe auf der selbstbetitelten Demozusammenstellung und der Single aus dem letzten Jahr. Und “Another Night“ setzt genau dort nahtlos an, ohne dass sich am Sound oder Stil irgendetwas verändert hätte.

Alles beim Alten also. Wenn man den Stil der Band mal übertrieben als Dogma zusammenfassen müsste, dann dahingehend, dass sich hier alles und jeder drei Zielen unterordnet: Melodien, Refrains und nochmals Melodien. Gleichmäßig verteilt ergeben sich so neun musikalische Angelhaken, die sich mit einer unverschämten Leichtigkeit in den Gehörgängen festsetzen, als wäre es das Natürlichste der Welt. Und dazu müssen sie noch nicht mal sonderlich variabel sein; kennt man einen Song, kennt man alle. Nur das knackig-flotte “Full Power“ erlaubt es sich etwas herauszustechen, auch weil ausgerechnet danach das fast schon poppige “Demons At The Door“ folgt. Letzteres könnte man als kleinen kompositorischen Schwachpunkt benennen, weil es doch etwas seicht dahinplätschert, aber mit “I’ll Be Back“ sind sie gleich wieder in der richtigen Spur zurück, die bis zum Ende hin nicht mehr verlassen wird. Im direkten Vergleich zum Vorgänger wäre ich wirklich überfragt, wo jetzt mehr Hits zu finden sind. Da geht es höchstens um Nuancen, und das sollte wirklich eine tolle Nachricht für alle Fans der Band sein. Mal schauen, ob Chris Black auch mit seiner Hauptband PHARAOH auf dem Niveau weitermachen kann.

Ach so, ein richtiges Cover kann man nun auch vorweisen. Natürlich geht man auch da einen eigenen Weg und greift auf Vorder- und Rückseite die urbane, unterkühlte 80er-Jahre Ästhetik von Serien wie “Miami Vice“ auf. Auch das passt irgendwie ganz gut ins Konzept. Und obwohl es schwerfällt, sich nicht von der positiven Ausstrahlung anstecken zu lassen, muss ich mit einer erneuten Warnung schließen: wer für ein Metal-Album eine fette Andy Sneap-Produktion, Double-Bass, “Painkiller“-Screams, runtergestimmte Gitarren und Ähnliches braucht, der verschwendet hier garantiert seine Zeit. Echte Genießer lassen sich davon aber nicht stören und schon gar nicht von dem locker-leichten Stil täuschen. Hier sind Könner am Werk, gerade weil man durch den scheinbar naturgegebenen Flow, sprich gnadenlose Hitdichte, die investierte Arbeit und Mühe gar nicht großartig heraushört. Deshalb noch mal für alle, die bei Reviews nur den letzten Satz lesen: Die Band ist spitzenklasse und reiht erneut einen Volltreffer an den nächsten. Holen!


Sgt. Kuntz

Punkte: 9 / 10


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