Screaming Trees Uncle Anesthesia (1991) - ein Review von Dixiclaw

Screaming Trees: Uncle Anesthesia - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
9.30
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock, Grunge


Dixiclaw
14.06.2008 12:58

Immer wenn ich das Bedürfnis verspüre, mir ein Album von den Screaming Trees in den Player zupacken, beschleicht mich dieses Gefühl, Asche über mein Haupt streuen zu müssen. Wie konnte es nur passieren? Als End-Zwanziger, welcher durch den sogenannten "Grunge-Boom", Anfang der 90er, endgültig musikalisch sozialisiert wurde und in dessen Plattensammlung (damals noch Kassetten-Sammlung) sich natürlich auch Screaming Trees-Alben befanden - wie konnte es passieren, dass ich diese großartige Band über einen soooo langen Zeitraum sträflich vernachlässigt und völlig unterbewertet habe? Tja...wie dass im Leben manchmal so ist, wurde mir erst recht spät bewusst, was ich in meiner Jugendzeit doch für eine großartige Band nahezu verschmäht habe. Sicherlich den ein oder anderen Song fand ich durchgehend Klasse "Nearly Lost You" oder "Lay Your Head Down", aber irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Bis es mich eines Tages überkam und ich mir "Uncle Anesthesia" bestellte. Warum? Weil ich dieses Album als noch bestes von "Screaming Trees" in Erinnerung hatte und es war vor allen Dingen äußerst günstig. So verstrichen die Tage und irgendwann war es dann soweit...Uncle Anesthesia lag im Briefkasten. Okay...dachte ich mir...riss das Päckchen auf und nahm erst einmal Front- und Back-Seite der Compact Disc in Augenschein und ein langgezogenes "OOOHH" entglitt meinen Lippen. Da wurde das Album doch glatt von Terry Date produziert, welcher sich schon für so geniale Veröffentlichungen, wie "Pantera's Vulgar Display Of Power" oder Soundgardens Badmotorfinger verantwortlich zeigte. Also ein hochgeschätzter Produzent.
Apropos "Soundgarden", was muss ich des Weiteren lesen...das Album wurde nicht nur von "Terry Date" produziert, sondern auch von "Chris Cornell". "UPS" nicht schlecht.Als ich dann noch das Booklet untersuche kann ich es kaum glauben.
Da hat "Chris Cornell" nicht nur mitproduziert, sondern wirkt auch noch auf dem Album mit. "MMMH" langsam aber sicher steigt die Spannung. Also...CD-Player auf...Disc rein...und Play gedrückt. Schon die ersten Töne vom Opener "Beyond This Horizon" ziehen mich in ihren Bann, doch als der Gesang von "Mark Lanegan" einsetzt es erst endgültig um mich geschehen. Kein Grunge, in welche Schublade "Screaming Trees" auf Grund ihrer Herkunftstadt "Ellensburg, Washington" in der Nähe von eben der Hochburg des Genres "Seattle" gesteckt wurden, sondern melancholischen Psychedelic Rock, in bester "The Doors"-Manier bekomme ich zuhören, was durch die rauchige Stimme "Mark Lanegans" noch verstärkt wird. Egal ob die durch "Chris Cornell" veredelten Songs "Alice Said", "Uncle Anesthesia" und "Before We Arise", zu welchen er starke Background Vocals eingesungen hat bzw. bei "Lay Your Head Down" (einem grandiosem Song, welcher das Zeug zum Evergreen hat), wo er an der Flöte zuhören ist. auf "Uncle Anesthesia" reiht sich, ohne jeglichen Ausnahme, ein "The Doors"-lastiger Hit an den Anderen.

Dieses melancholische Meisterwerk verbreitet Gänsehaut-Stimmung und lässt einen nie wieder los.

Selbsverständlich habe ich mir nach und nach auch die anderen Werke dieser großartigen Band besorgt, die immer ein wenig im Schatten von "Pearl Jam", "Soundgarden" oder "Alice In Chains" standen, zugelegt und bin auch von diesen restlos begeistert.

Somit kann ich getrost dieses Album zum "KLASSIKER" ernennen und vergebe 10 Punkte für eine der unterbewertesten Bands überhaupt.

Punkte: 10 / 10


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