Die Kanadier haben grössten Spass an der Musik die sie machen, und lassen diesen Funken mit Melodischen Leads, schnellen, geshredderten Soli und kantigen Riffs auf uns übergehen. Auch dass Jackie jenseits der für den Biertrinkenden Metalhead, der gerne Songs mitgrölt, erreichbaren Tonskala singt tut dem keinen Abbruch. Hinzu kommt eine Trve Metal Attitüde gespickt mit einer Menge Selbstironie und gewürzt mit einer grossen Hand voll guter Laune. Man mische dies mit einer Halle voller Rockender Stahlschädel, koche das Ganze für mindestens dreissig Minuten, und man erkennt, warum SKULL FIST schon jetzt den Ruf einer erstklassigen Liveband weghaben. „Head öf the Pack“ scheint vollständig aus den Achzigern entsprungen zu sein. Und wer sich über die vielen Umlaute wundert, der scheint diese Phase nicht erlebt zu haben.
Und was uns SKULL FIST hier vorlegen ist wahrlich nicht übel. Der Titeltrack springt gleich zu beginn als extrem-melodische Speed Granate aus den Speakern und zeigt eben gerade jenen Spirit, welchen SKULL FIST aus der Masse heben. Mit „Ride the Beast“ haben sie sogar einen potentiellen Klassiker am Start. Beste 80er Jahre Power Metal Riffs die mich etwas an frühe SAVATAGE erinnern, nur mit noch mehr Ecken und Kanten. Der Sound des Albums lässt die Version die auf den bereits veröffentlichten EPs sogar noch hinter sich. Man fühlt sich wie bei einem Livegig. Diese Atmosphäre übertragen nur wenige Bands auf ihre Alben.
Auch „Commanding the Night“ haut beste Heavy Metal Riffs raus und lädt bei wieder recht hohem Tempo zum Schütteln des Haupthaares ein, das die meisten Fans dieses Albums wohl aus Prinzip (immer noch) nicht unter einer gewissen Mindestlänge halten. Das Album hat Charakter, und der ist älter als die Jungs die ihn spielen. Wahrlich eine Freude sowas zu hören. Weitere schnelle Kracher wie „Tear down the Wall“ oder das reichlich ironische „Get Fisted“ halten Liebhaber der schnelleren Metal Stile von Übersee bei der Stange, während stampfende Hymnen wie „Commit to Rock“ einfach nur zum Mitsingen auffordern.
Den Abschluss macht eine ebenfalls neue Version des bereits mehrfach veröffentlichten „No False Metal“ - erneut dank stärkerem Sound und besserer Atmosphäre sogar noch stärker als auf der Demo. Und mit „Attack Attack“ legen SKULL FIST noch ein Cover als Extra obendrauf. Der TOKYO BLADE Song setzt einfach den berühmten Schlusspunkt in ein rundum gelungenes Langspiel Debüt.
Kurzweilig, traditionell und für jeden Faustschwinger geeignet. Dass hier vielleicht einer der grossen Namen im Heavy Metal der Zukunft aufwächst, war schon länger ein offenes Geheimnis, mit diesem Album haben Jackie und seine Schädelfäuste diese Aussagen erstmal fett unterstrichen. Ich bin sehr gespannt auf alles, was da noch folgen wird.
Anspieltipps: „Head öf the Pack“, „Ride the Beast“, „Commanding the Night“, „Commit to Rock“, „No false Metal“
Punkte: 9 / 10