Echter Grind Core ist es vielleicht noch nicht, wo da die genaue Grenze liegt, das dürft ihr mich nicht fragen, pfeilschneller und gnadenloser Death Metal ist es aber allemal, und wir sprechen hier immerhin von Mitte der 80er-Jahre. Die Vocals dagegen sind fast schon gemäßigt, oder sagen wir besser Genre-tpyisch, nicht ganz ohne Einfluss aus dem Hardcore. Eindeutig gehört man mit derart kompromissloser Härte zu den Vorreitern, zusammen mit POSSESSED, MANTAS/DEATH oder MASTER. Wer die “Horrofied“-LP kennt und schätzt, sollte also auf seine Kosten kommen, wenn, dann ist das Tempo und die Vehemenz eher noch größer, die Songs noch knackiger. So Riff-orientiert und schwer wie später bei “Black Breath“ zum Beispiel waren sie hier noch nicht. Stattdessen fast pures Knüppel-aus-dem-Sack, aber anderseits auch nicht zu amateurhaft oder unsauber gespielt. Und, Wunder über Wunder, auch der Sound der drei Demos klingt wie aus einem Guss und sorgt dafür, dass man sich das Geholze auch wirklich unbeschadet anhören kann. Ja, sogar die letzten drei Tracks, die mit einem mobilen Kassenrecorder aufgenommen wurden, gehen voll in Ordnung.
An meine Schmerzensgrenze geht dieser Stoff allemal, das gebe ich zu, aber Fans von purem Geballer sollten sich die LP vormerken, die natürlich auch mit einem hübschen Booklet ausgestattet wurde. Das schwere und ultradicke Kartoncover, wie man es von GASKIN oder PAGAN ALTAR her kennt, kam aber leider nicht zum Einsatz, es wäre schade, wenn das Label von dieser besonderen Ausstattung Abstand nähme, nachdem es kritische Stimmen dazu gab und das Ganze bestimmt auch nicht billig ist.
Sgt. Kuntz
Punkte: 7 / 10