Da Old School Death Metal zurzeit im Trend liegt, wie wohl seit bald 20 Jahren nicht mehr, findet man momentan Bands dieser Spielart wie Sand am Strand. Viele davon sind wirklich gut und bringen den "Spirit" der alten Legenden gekonnt ins neue Jahrtausend. Doch wie sieht es da bei den erst 2007 gegründeten Schweden von "Morbus Chron" aus?
Kurz und bündig: Wenn man, nach zwei Demos und einer EP, gut vier Jahre nach der Gründung ein derart fettes Debütalbum vorlegen kann, muss man schon einiges auf dem Kasten haben! Uninspiriertheit, Einfallslosigkeit oder gar Langeweile sucht man hier vergebens, denn genau das Gegenteil ist hier der Fall. Man bekommt hier schlichtweg tolle und vor allem unvorhersehbare Songs geboten, welche teilweise stark an die legendären und glücklicherweise wieder aktiven "Autopsy" erinnern. Das heißt vor allem: grandiose Wechsel zwischen schnellen, "chaotischen" Passagen und zermalmenden, fast schon doomigen Bremsmanövern. Das schafft ganz klar eine Menge Abwechslung und Kurzweile und lässt dadurch das Interesse des geneigten Hörers sich nie vermindern.
Das Soundgewand, in welches die gut 35 Minuten Musik verpackt sind, könnte hier einfach nicht besser sein. Die Lieder versprühen einen trockenen, brutalen Charme, als wären sie Ende der 80er entstanden und aufgenommen worden. Tiefe, sägende Gitarren, dumpf rumpelnde Drums und ein fetter Bass unterlegen den tierisch räudig klingenden Gesang.
Einige meiner Favoriten in dem aktuellen Todesblei-Boom, natürlich abgesehen von den alten, legendären Hasen des Genres, sind "Crucifyre", "Bastard Priest" und, ganz klar, "Entrails". "Morbus Chron" kann ich absofort auch bedenkenlos zu dieser Liste zählen. Einfach großartig, was hier geboten wird!
Punkte: 9 / 10