Azarath Blasphemers' Maledictions (2011) - ein Review von woifal

Azarath: Blasphemers' Maledictions - Cover
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1 Review
3
3 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal



07.04.2012 14:43

"Azarath" heißt die Gruppe, deren neuesten Output ich heute rezensieren darf. Und wieder liegt mit diesem Album ein Werk vor, dessen Genre aufgrund der Überfüllung kurz vor dem Platzen steht, aber ich lasse mich gern überraschen.

Ich muss ehrlich sein, je mehr Scheiben sich auf meinen Schreibtisch verirren, desto skeptischer werde ich und desto weniger Erwartung lege ich in die Arbeit des Durchhörens, die nun mal mit den Rezensierungen verbunden ist. Umso schöner ist aber dann der Punkt, an dem einen bewusst wird, dass hier tatsächlich feine Klänge die Lautsprecher verlassen! Natürlich ist es wie die vielen, vielen Male davor heute auch nichts überwältigend Neues, was geboten wird, aber mitreißend ist es vom ersten Moment an. Ein positiver Beginn ist somit gesichert!

Die Klänge, die aus den Boxen geschleudert werden, kleiden sich in einer wirklich bombastischen Aufmachung und drücken regelrecht ins Gehör. Na, wenn das mal kein Hörvergnügen ist, das dem Extrem Metal gerecht wird, dann weiß ich auch nicht. Kurzes Intro, anschließendes Blastbeat-Geprügel und los geht's mit dem infernalen Feuerwerk der Extraklasse. "Azarath" bieten hier Death/Black Metal der hasserfüllten, aggressiven Schiene und erinnern stilistisch an eine kuriose Mischung aus "Marduk" und "Belphegor", womit die Musik zwar in erster Linie wieder wie eine schlechte Kopie wirken kann, tatsächlich mit der Zeit aber einiges an Eigenständigkeit zu bieten hat.
Die fetten Rhythmusgitarren und der bedrohliche Bass liefern sich hier mit dem abwechslungsreichen Schlagwerk ein Gefecht, wie es nicht mehr Spaß beim Hören bereiten könnte. Mit vielen, sehr gut eingearbeiteten Breaks von Seiten beider Fronten und genügend Variation im Riffing, bilden sich Songkonstrukte, die dubios wie stimmig zugleich sind. Das organisierte Chaos an Extreme Metal bricht herein und ist in seinem Dasein absolut stimmig. Black/Death Metal-Mischung vom Feinsten!
Besonders gefallen mir auch die ab und an auftretenden Leadgitarren, die mit ihren teils hektischen und teils epischen Einlagen für viel Variation sorgen. Die Stimme mit ihren tiefen Screams erinnert mich irgendwie an den aktuellen Sänger von "Marduk", was aber keinesfalls heißen soll, dass das schlecht ist. Viel hasserfülltere Vocals könnte man sich für ein derart stark ausgefallenes Werk in meinen Augen gar nicht wünschen. Top!

Meinen Respekt will ich nicht nur den durch und durch gelungenen Tracks zollen, sondern auch der klanglichen Aufmachung, mit der "Blasphemers' Maledictions" dem Hörer entgegen geprügelt wird. Mit durchgehend aggressivem und drückendem Sound dreschen alle Songs aus den Boxen und wissen, wie bereits zu Beginn erwähnt, von Anfang an zu überzeugen. Von dermaßen guter Abmischung können viele Musiker-Kollegen nur träumen. Die Wirkung, die die Herren von "Azarath" mit dieser Arbeit erzielen, ist enorm. Mit einem Orden für Innovation kann ich leider nicht dienen, aber einen Extrapunkt für atemberaubendes Arrangement und packendes Songwriting kann ich schon entbehren!

Liebe Freunde der brutal-diabolischen Metal-Attacken, nehmt euch die Zeit, hört den Rundling durch und lasst euch von der düsteren und temporeichen Atmosphäre von "Blasphemers' Maledictions" mitreißen. Gerne empfehle ich dieses Album auch jenen Lesern, denen – so wie mir – die Wut und Aggressivität in den aktuelleren "Marduk"-Veröffentlichen etwas fehlt und die eine ordentliche Portion Death Metal wegstecken können.

Wolfgang / RottingHill.at

Punkte: 9 / 10


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