Eliminator The One They Were Waiting For (2011) - ein Review von Fire Down Under

Eliminator: One They Were Waiting For, The - Cover
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8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal


Fire Down Under
20.07.2014 23:19

Die Amis ELIMINATOR haben mit ihrem Album "Breaking The Wheel" ein feines Debüt rausgehauen, auf dem räudiger Thrash Metal mit einer schönen Blackmetalkante geprügelt wird. Für mich eine der besseren "neuen" Thrash-Bands. Um dieses Album soll es aber hier nicht gehen.

ELIMINATOR sind in erster Linie ein Duo, bestehend aus Samus (Drums) und Warchild (Gitarre, Bass, Gesang und sonstiges Gedöns), dem Kopf der Band, der manchmal auch unter dem Namen The Prophet Dr. Ayatollah Monkey firmiert. Manchmal gibt es Mitmusiker, die aber häufig wechseln.
Das hier vorliegende Album wurde von den beiden im Alleingang eingeprügelt und irgendwie scheint es den beiden hier ein wenig den Stopsel rausgehauen zu haben.

Geboten wird auf "The One They Were Waiting For" zwar schon auch noch Thrash Metal, aber nicht nur und vor allem weitaus mehr als das.

Dass es hier etwas anders läuft als sonst, sollte schon beim Opener "Atish" klar werden, denn der ist gleich mal 18 Minuten lang (!) und beginnt mit einem allzu typischen Intro, bevor in herrlichster 80er-Thrash-Manier losgeprügelt wird. Nach etwa der Hälfte schwenkt der Song um in einen atmosphärischen, ausgedehnten Instrumentalpart, der von der Atmosphäre und den Gitarrenlinien her teilweise fast schon was von Black Metal hat. Gegen Ende wird wieder das Anfangsthema aufgegriffen.
Ein Supersong, der allerdings - von der Länge mal abgesehen - noch relativ normal ist.

Danach wird's richtig schräg.

Nächster Song ist ein ROBERT JOHNSON Cover namens "Me And The Devil Blues" und gespielt wird - richtig! - Blues! Auch hier nimmt der Song nach etwa der Hälfte eine obskure Wendung, plötzlich wird daraus ein düsteres Instrumental, dazu gesellt sich ein recht billig klingendes Keyboard. Creepy!
"The Man In The Picture... To Become What One Is" beginnt als ruhiges, atmosphärisches, fast schon entspannend wirkendes Instrumental. Eine Minute vor Schluss wird dann völlig aus dem Nichts heraus nochmal derbster Black-Thrash geprügelt.
Das nächste Stück ist wieder ein fast 20 Minuten langes Monster und hier werden sämtliche Stile in einen Topf geworfen. Brettharte Thrash Metal-Passagen wechseln sich ab mit Blues-, Boogie-Rock- und wieder einigen atmosphärischen, ruhigen Parts. Auch das billige Keyboard aus der Resterampe darf nicht fehlen!
"Goodness Is Dead... Enter The Black Hole, Fucker!" dagegen ist wieder ein derber, brutaler Thrasher - erinnert am Ehesten noch an das Debütalbum. Allerdings gibts auch hier ein paar bekloppte Gesangseinlagen. Ansonsten ist das sehr schönes Geballer.
Der Abschluss in Form von "R.I.P." ist dann ein "Klassik"-Instrumental, vielleicht etwas unbeholfen inszeniert, aber auch das hat irgendwie was.

Zwischendrin werden immer mal irgendwelche Gedichte aufgesagt, eigentlich völlig sinnlos, aber es passt einfach zum bekloppten Rest.

Nun, man mag das hier Gebotene hier wohl ziemlich over the top finden, auf mich übt dieses Durcheinander allerdings einen gewissen Reiz aus, sodass sich die Scheibe ab und an mal ins Abspielgerät verirrt. Die Mischung aus verschiedenen Stilen, ab und zu garniert mit dem (gewollt?) billigen Keyboard hat irgendwie was, das ist einfach dieser komplette musikalische Wahnsinn, den man eher selten hört.

Die beiden haben anscheinend echt einen an der Waffel, so viel steht jedenfalls fest.

Punkte: 8.5 / 10


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