"... ollas kennd es ledsde moe sei, drum soed ma se s uandlech gem, wos d heid no ned glaum kaunsd, wiad muang scho da foe sei, drum nimm da s, do liegds dei lem." (Ernst Molden, "es lem", 2011)
"Blaue Aung, rode Hoa" is eines der schönsten Liebeslieder von EM. Stimmlich harmonisch untermalt von Nino aus Wien, die schönste Passage entdecke ich in "en da zeitung do homs gschriem, dass i hoed auf di, en radio homs duachgsogd, dass des schdimmd, en feansehn homs a mödung brochd, dass a ledsde gschicht no offm is, ob s eam nimmd" (Ernst Molden, 2011). "Beag aus Mist" und "Neiche Wohnung" finde ich noch etwas sperrig...
"Flagduam" und "Joe Zawinul Park" erzählen vom Lokalkolorit in Erdberg ... die schönsten Geschichten finde ich in "74A" und "Schlochdhausgossn", "Bundesbod" ist so schön gesungen, das "en zehnajoa, aufaung juli, med dia en bundesbod" ist zum Ohrwurm geworden. "I dadad schbüün" ist die witzigste Nummer mit einem Schuss ernsthaftem Hintergrund auf dieser Platte.
Und ... "Hameau" ... setzt die Krone auf. Bin wegen diesem Lied auch endlich den Stadtwanderweg Nr. 3 gegangen. Wiederholung nicht ausgeschlossen.
Ein schönes, in sich stimmiges, gelungenes Album hat Ernst Molden mit seinen Musikanten geschaffen. Und in diesem Sommer, der bald zu Ende geht, war die CD am häufigsten in meinem CD-Spieler... wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, mich entspannen wollte; einfach nur Musik hören wollte; Musik mit Text in mir aufnehmen wollte (dazu gibt das "Liederbuch" von EM) - "es lem" war .. ist die ideale CD.
Selbst wenn der Sommer vorbei sein sollte ... für dieses Jahr zumindest .. "es lem" ist einer meiner größten Schätze in meiner CD-Sammlung.
Dass ich dem Album "nur" 9,5 von 10 Punkten gebe, liegt an weniger an den beiden sperrigen Liedern "Beag aus Mist" und "Neiche Wohnung", sondern mehr an die etwas schlechte Produktion (Tonmischung?) des Albums. Der Klang ist nicht perfekt, ich glaube, an manchen Stellen bei den Liedern etwas "Verschlucktes" bzw. "Fernes" gehört zu haben.
Punkte: 9.5 / 10