Skinless sind für Death Metal Band keine ganz so junge Band. Gegründet 1992 brachten sie '94 ihr erstes Demo heraus, dann gab es Jahr für Jahr ein weiteres Demotape oder eine Split-CD, bis '98 schließlich ihr Debütalbum "Progression towards evil" herauskam. Die Band hat also schon einiges an Releases hinter sich und sollte im Laufe der Zeit auf jeden Fall einiges an Erfahrungen gesammelt haben. Leider zeigt das auf "Foreshadowing our Demise" lediglich, welche Erwartungen ich hab, nicht aber was die Band zu bieten hat.
Fangen wir mal bei den guten Dingen auf dem Album an, denn meckern allein bringt uns hier auch nicht weiter: "Foreshadowing our Demise" bietet 9 höchst aggressive und groovige Tracks, die mit Tempowechseln zwischen Mid-Tempo und Highspeed glänzen können. Die Produktion, besonders die Drums, ist sehr druckvoll geworden, lediglich die Gitarren hätte man ein wenig klarer in ihrer Rauheit hervorheben können, das aber nur mal am Rande. Der Opener und Titeltrack bietet wohl mehr oder weniger eine Inspiration in Sachen Death Metal und Gore Grind. Hätten Skinless dieses Niveau gehalten, hätten sie ein Vermächtnis ihrer Art geschaffen! Ausnahmsweise sind Intros von den Tracks nicht nervig, sondern kurz und leiten direkt in die Musik über, teils klingt es sogar witzig, was am Anfang der Stücke drangehängt wurde, also auch hier kann "Foreshadowing our Demise" punkten und sich etwas von anderen Alben seiner Gattung hervorheben.
So, kommen wir nun zum wohl einzigen und leider auch einem sehr großen Problem auf diesem Album: es fehlt der Höhepunkt. Jetzt nicht unbedingt auf allen Liedern, es hätten bei "Foreshadowing our Demise" auch ein, zwei auf dem Album verteilte prägnante Stellen gereicht, die einem den Spaß am Album aufrechterhalten können. Das ist hier überhaupt nicht gegeben. Skinless prügeln sich von Track zu Track zwar ziemlich tapfer durch, allerdings hat man spätestens nach "Tug of War Intestines" alles durch. Es kommt nichts mehr nach, es kommt nichts mehr, was einen noch irgendwie großartig fesselt. Vokalist Sherwood Webber püriert seine Stimmbänder immer auf die gleiche Weise, sodass man auf jeden Fall mal die Growls nach 10 Minuten entweder satt hat, oder, wenn es gut läuft, gar nicht mehr wahrnimmt. Gerettet werden die Tracks meist durch Bob Beaulacs sehr geiles Drumming. Der Typ steht wirklich über allem und hält so ziemlich alles am Leben, was seine Kumpanen so fabrizieren.
Leider leider kann ich "Foreshadowing our Demise" nicht loben. Die Ideen sind da, die Umsetzung ist meist allerdings sehr dürftig ausgefallen. Die durchschnittlich 10 Sekunden pro Track, die ein wenig interessant oder innovativ klingen, werden um weitere 3 Minuten völlig ausgelutschten Krams gefüllt, bei denen ich mich auch als nachsichtiger Moshpit-Death Metaller nicht wirklich wirklich austoben kann. Die Tracks "Foreshadowing our Demise" und "Affirmation of Hatred" könnte man sich mal anhören, wenn man ein richtig gutes und ein immerhin gelungenes Stück des Albums hören will.
Punkte: 6 / 10