Was zuvor primär auf Vinyl erhältlich war, gibt es nun also erstmals als kompletten Output auf CD. Um den Anreiz seitens der Fans, die schätzungsweise schon alles im Plattenschrank stehen haben, zu erhöhen, enthält "Praising Satan" zudem zwei Songs, die ausschließlich für diese Kompilation aufgenommen wurden und die bisher unveröffentlichte Single "Hellfire Satanist".
Die Songs sind mit einer durchschnittlichen Länge von ca. drei Minuten allesamt eher kurz, somit aber auch kurzweilig. Die Gesamtspielzeit beläuft sich auf weniger als 40 Minuten, verteilt auf 13 größtenteils im Mid-Tempobereich angesiedelte Tracks.
Der rotzig-punkige Gesang und die Instrumente bilden eine dröhnend-verzerrte Einheit und mit mehrstimmigen Gesangspassagen im Chorus bringt das Quartett erfolgreich den Sleaze Factor in den Black Metal ein.
Thematisch - wie könnte es auch anders sein - befassen sich die Texte ausschließlich mit dem Fürst der Finsternis, Satan, dem Teufel, schwarzer Magie - dem Bösen an sich.
Trotz mehr als einem viertel Jahrhundert satanischen Kollektivs und der gemeinsamen Tour mit den äußert erfolgreichen Landsmannen von The Devil's Blood 2009, sind Heretic noch immer eher im Underground anzusiedeln.
Lässt nur hoffen, dass diese Band aus dem Nachbarland uns bald wieder mit ihrer Anwesenheit, sowie neuen blasphemischen Abrock - und Mitgröhlnummern beehrt!
Anspieltipp: Knights of Baphomet
Fazit: Wer bei Black Metal hauptsächlich an schlechtgelaunte Typen mit Corpsepaint und Patronengurt oder aber sechs-Minuten-Tracks mit Instrumentalteppich und unverständlichem Gekeife denkt, wird bei Heretic angenehm überrascht werden: Mit ihrer Mischung aus (Black) Metal und Punk' n Roll zieht sich der Spaßfaktor beim Hören nahezu leitmotivisch durch alle Tracks. Für Freunde rotziger Old School Sounds von Dark Throne oder Immortal, ist "Praising Satan" ein echtes Muss. Aber auch alle anderen sollten mal reinhören.
Die Produktion ist passend zum Gesamteindruck nicht allzu glatt gebügelt, was sich keineswegs negativ auswirkt. Den Charme einer Demoaufnahme, den viele Bands spätestens mit dem ersten professionell aufgenommenen und gemischten Album einbüßen, können sich Heretic erhalten. Der Bass dröhnt bisweilen so intensiv, dass ich um die Unversehrtheit meiner Lautsprecher fürchte... egal - "Praising Satan" macht einfach mal richtig Spaß!
Punkte: 8 / 10