Shining VII: Född Förlorare (2011) - ein Review von silentforce81

Shining: VII: Född Förlorare - Cover
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1 Review
15
15 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


silentforce81
04.07.2011 17:54

Die Schweden von SHINING muss man wahrscheinlich nicht mehr großartig vorstellen. Dank der Vorliebe von Frontmann Niklas Kvarforth für kranke Provokationen, war seine Band immer wieder in aller Munde und in den Schlagzeilen einschlägiger Magazine präsent, und dass Kvarforth selbst ganz gewaltig einen an der Waffel hat, hat er unter anderem durch Bilder bewiesen, die ihn blutüberströmt und mit einem Messer vor sich über einer Wanne liegend zeigen. Auch auf den Bühnen dieser Welt hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was daran liegen könnte, dass nicht jeder verbrannte Flaggen, aufgeschlitzte Körper oder Nazikram auf der Bühne lustig findet. In Anbetracht dessen wird die musikalische Klasse oftmals etwas vernachlässigt, doch diese zeigt sich einmal mehr auf dem nun veröffentlichten siebten Longplayer namens "VII - Född Förlorare".

Die Wurzeln von SHINING liegen zwar ganz klar im Black Metal, doch sie einzig und allein in diese Schublade zu schieben, würde der heutigen Ausrichtung der Band bei weitem nicht mehr gerecht werden. Das wird schon beim Opener 'Förtvivlan, Min Arvedel' sehr deutlich, welcher sowohl klassische Metalriffs aufbietet, im weiteren Verlauf aber durch großartige Variationen und Abwechslung besticht. Diese Dynamik zieht sich über die komplette Albumlänge, in deren Verlauf immer wieder Überraschungen auf den Hörer warten. Mal wird ordentlich Gas gegeben und die Doublebass rumpelt in typischer Black Metal-Manier, um im nächsten Moment mit ruhigen Passagen, Chören oder sphärischen Instrumentalpassagen aufzuwarten. Die Stimme von Kvarforth, welcher sich bei den Aufnahmen im Studio immer wieder gerne buchstäblich körperlich quält um authentischer zu sein, besticht einmal mehr durch ihre große Vielseitigkeit, die sowohl bei den cleanen Vocals als auch bei den harschen und verzweifelten Screams und Growls gut zur Geltung kommt. Kaum jemand beherrscht es so sehr wie Niklas, Leid, Qual und Schmerz so echt und gekonnt mit der Stimme zu transportieren.

Auch die Gitarrenarbeit weiß immer wieder zu begeistern, vor allem wenn erstklassige Soli hervorragend in den Gesamtsound eingebettet werden. Hervorzuheben ist hier sicher 'Människa O'Avskyvärda Människa', bei welchem ARCH ENEMY-Gitarrist Christopher Amott einen tollen Gastbeitrag leistet. Als weitere Gäste geben sich auch WATAIN-Fronter Erik Danielsson und ein gewisser Hakan Hemlin die Ehre, wobei Letzterer in Schweden wohl als Sänger der Pop/Rock-Band NORDMAN recht bekannt ist, selbst ein großes Drogenproblem hat, und sich zum Ärgernis der Schweden mit seinem Beitrag zu 'Tillsammans Vi Är Allt' ausgerechnet an einem Song über den Missbrauch von Heroin beteiligt. Doch auch ohne solche Gastauftritte schaffen es SHINING, den Hörer in ihren Bann zu ziehen. Selbst bei einem Coversong wie 'I Nattens Timma', welcher bis auf wenige akustische Gitarrenparts lediglich aus einem Piano und Kvarforths Gesang besteht, wird eine Atmosphäre erzeugt, wie sie nur wenige andere Bands erschaffen können.

Die drückende und schwermütige Grundstimmung, für welche SHINING seit eh und je bekannt sind, ist nach wie vor jederzeit präsent, und so ist diese Scheibe naturgemäß nicht unbedingt ein Stimmungsmacher. Dennoch blinzelt hier auch da auch mal ein kleiner Hoffnungsschimmer durch. Freunde depressiverer Klänge dürften alles in allem somit genauso ihre Freude an dieser Scheibe haben, wie Fans von melodischem, teils progressivem Black Metal.


http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=3590

Punkte: 8 / 10


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