Bin ich Anfangs überzeugt gewesen, dass dieses Album reiner Black Metal im Stile älterer, vllt auch neuerer Immortal sein würde, wurde ich doch sehr schnell eines Besseren belehrt. Man hat eher eine Richtung eingeschlagen, wie es bereits Abbath mit "I" getan hat. Obgleich dieser zuweilen etwas Rock N' Roll in seine Songs eingebaut hat (nein nein, ich möchte damit lediglich sagen, das gewisse Parallelen zu Lemmy durchaus manchmal vorhanden waren), kann man "March of the Norse" wohl noch eher mit "Between two Worlds" als mit Immortal Werken vergleichen.
Wie gesagt. Abbaths Songs auf seinem I - Projekt waren doch manchmal recht mit guter Laune gefüllt. Auch hörte man in jedem einzelnen Song heraus, dass Abbath für die Rhytmusgitarre verantwortlich war. Manchmal hatte ich auch das Gefühl einfach nur eine Ansammlung von im Midtempo gehaltenen Immortal Songs zu hören, bezogen auf Immortal ab 99. Ab dieser Zeit konnte mich diese Band, bedingt durch Abbaths Gitarrenspiel, erst fastzinieren. Demonaz spielte bis zu "Blizzard Beasts" einen viel brachialeren, brutaleren Stil. Jedenfalls hört man die Ähnlichkeit zu Immortal auf dem hier relevanten Werk keinesfalls so deutlich, wie bei "I". Dennoch ist sie zweifelsohne vorhanden. Demonaz geht auf seinem Debut sehr melancholisch zur Sache. Jeder Song hat etwas schwermütiges manchmal sogar trauriges an sich, was Demonaz aber fabelhaft umgesetzt hat. Die Gitarren sind natürlich auch auf diesem Album unheimlich athmospärisch, sehr riffbetont und groovig. Auch der Gesang ist nicht wirklich mit Abbaths zu vergleichen, da dieser doch sehr früh eine sehr charakteristische und kräftige Stimme entwickelte, während Demonaz' eher etwas heißer rüber kommt, was nur dafür spricht, dass er eine eigenständige Stimme hat. Abbath hätte mit seiner kräftig krächzenden Stimme niemals eine solche Melancholie ausdrücken können...
Was ich jedoch bemängeln muss, ist eine gewisse Eintönigkeit. bereits zu Beginn von "A Son Of A Sword" habe ich das Gefühl, den Song bereits 2 mal gehört zu haben. Schade.
Dennoch... zusammenfassend kann man sagen, ein gelungenes Debut. Geiler Sound, markant frostig etwas an neue Immortal erinnernd (aber natürlich ohne die typische Abbath-Spielweise). Die Geschwindigkeit ausschließlich im Midtempo gehalten, somit auch für Heavy Metal (auch Doom Metal) Fans nicht auszuschließen. Durch die schwermütig bis traurige Art und Weise, wie er die Songs aufgebaut hat, hat Demonaz eine Athmosphäre geschaffen, die seinesgleichen sucht und die ich so nicht von ihm erwartet hätte. Dennoch ist das Album nicht perfekt. Die Songs hören sich oft recht ähnlich an, Abwechslung ist somit nicht die Stärke dieses Albums.
Doch wie immer: hört doch selbst einmal rein. Fans neuer Immortal, von "I" oder Blackened Heavy Metal Bands, wie Devil Lee Rot könnten durchaus Gefallen an diesem Werk finden.
Punkte: 8 / 10