Mit „Living with the Ancients” legen die kanadischen Doomster BLOOD CEREMONY ihr zweites Werk nach dem grandiosen selbstbetitelten Debüt vor. Und abermals überzeugen sie dabei auf ganzer Linie.
Denn es wird wieder psychedelisch Gerockt und Gedoomt auf „Living with the Ancients”. Die Symbiose aus schweren Düster-Gitarrenriffs, druckvoller Rhythmusarbeit und den psychedelischen Siebziger-Klängen funktioniert auch hier wieder prächtig. Vor allem weil das kanadische Quartett es wie kaum eine andere Band des Sektors versteht Orgel und Flöte derart gekonnt als stimmungs-bildendes Element in ihren Sound einzuweben wie hier geschehen. Insbesondere die Flöte agiert sehr vielschichtig und ist häufig ein hoffnungsfroher Widerpart zu den dunklen Gitarrenklängen. Deren Arbeit basiert nämlich einmal mehr auf düsteren Black Sabbath Riffs und Jethro Tull gleichermaßen, wobei der Anteil an Siebziger Classic Rock Zitaten deutlich erhöht wurde. Wenn Alia O'Brien dann noch ihre unglaublich zarten aber ausdrucksstarken Gesanglinien in diese Melange einbringt entwächst daraus etwas Besonderes. Man ist fast geneigt zu sagen, das BLOOD CEREMONY in dieser Form eine rockigere Jex Thoth / Totem Variante darstellen.
BLOOD CEREMONY haben sind hörbar reifer geworden. „Living with the Ancients” ist abwechslungsreicher und deutlich ausgefeilter arrangiert als noch das keineswegs schlechte Debüt. Aber deswegen klingt es nicht minder authentisch oder poliert. Im Gegenteil: hör- und spürbar schwingt hier der Zeitgeist der (Früh-) Siebziger in den Neun Kompositionen mit. Mal psychedelisch, mal Fröhlich, aber immer schön druckvoll rockend und doomend. Die Band hat ihren Weg konsequent verfolgt und verfeinert. Die meist in dunkle Klangfarben getauchte Melange aus (Okkultem) Doomklängen und Siebziger Rock strahlt vor allem durch die geniale Verknüpfung von Flöte, Orgel und Gitarren eine ureigene Magie aus, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Die Mischung macht’s, und die stimmt auf „Living with the Ancients”.
Die erhoffte Weiterentwicklung hat hier definitiv stattgefunden, weshalb man das Album sowohl Doomstern, als auch Liebhabern des psychedelischen Siebziger Rock wärmstens empfehlen kann.
Punkte: 8.5 / 10