40 Watt Sun The Inside Room (2011) - ein Review von Dr. Best

40 Watt Sun: Inside Room, The - Cover
2
2 Reviews
29
29 Ratings
9.05
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal


Dr. Best
25.03.2012 12:45

40 Watt Sun sind, eigentlich weder sonderlich düster noch sonderlich traurig, nicht nur im Vergleich zu den vorangeschrittenen Großtaten von Herrn Walker. Im Gegenteil, es erzeugt auf eine geradezu unheimliche Art einen Sog, der einen ins Zentrum eines mächtigen Orkans stellt. Während es um einen herum tobt, brüllt, alles drunter und drüber geht und es einen geradezu zu zerreißen und zermalmen droht und alleine diese rohe Naturgewalt, dies hässliche Monster einem den Atem anhalten lässt vor Furcht ist man doch stets sicher und behütet auf engem Raum gefangen; wenngleich geborgen. Als ob es einen vom Sturm verschonten, warmen Kamin gäbe, an den man sich setzten und seiner Großmutter bei einer warmen Tasse Tee alle seine Sorgen mit stierem, versteinerten Blick in ein prasselndes Feuer von der Seele erzählen könnte und dabei zwar einen gewissen Herzschmerz und Melancholie verspürt, aber auch eine reinigende Kraft, die dadurch sofort freigesetzt wird.

Spätestens bei "Carry Me Home" wird das deutlich. Das Lied beschreibt für mich perfekt den Trennungsschmerz zu jemanden, den man nicht persönlich kennt - ihn aber dennoch auf seltsame Art zu vermissen scheint. Man schaut auf den Trubel um einen herum und erkennt, dass man eben doch nur alleine ist, und freut sich um so mehr darauf, seine Geliebten zu sehen. Schmerz, der sofortige Erfüllung, Sehnsucht, aber auch Erleichterung verschafft. Auf Dauer gleichen sich die Lieder zwar vom Niveau fast an, aber "Restless" und "Carry me home" bleiben für mich weiterhin etwas ganz besonderes. Dieser Schmerz zu wissen, dass diese besonderen Momente für immer verloren und vorbei sind wird mich wohl auch so schnell nicht mehr loslassen. Und das ist gut so.

Da ich zu den ganz wenigen gehöre, die das Album zuerst Live eingeflößt bekamen: Restless war auf Tour bereits am zweiten Abend ein Garant, diverse bekannte Gesichter irgendwo zwischen glückseliger Zufriedenheit und melancholischem Erinnerungsschwelgen tief berührt im Walzer doomen zu sehen. Gerade durch diesen distinktiven 3/4-Takt gewinnt das Lied enorm an Tiefe und Emotion und ich erwische mich immer wieder dabei, Restless oder Between Times zu singen, summen und brummen - auch wenn das natürlich vollkommen undoom ist.

Punkte: 9.5 / 10


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