Gut zweieinhalb Jahre nach "Grim Tales" melden sich "One Man Army And The Undead Quartet" mit ihrem neuen Rundling namens "The Dark Epic" lautstark zurück. Was die bereits vierte Platte der Schweden zu bieten habt, könnt ihr hier nachlesen.
Ohne lange zu fackeln dröhnt nach dem Betätigen der Play-Taste das erste fette Riff aus den Lautsprechern. Zur Musik der Ein-Mann-Armee würde auch kein langes Intro passen, wie ich finde. Stilistisch bekommt man hier klassischen "in your face"-Death Metal, welcher jedoch an Abwechslungsreichtum und Komplexität nichts vermissen lässt. Die zirka 48 Minuten Musik wirken zu keiner Sekunde stumpf, sondern viel mehr gut durchdacht und strukturiert, was zeigt, dass Death Metal nicht immer nur aus schnellem Saiten-Shredding und Blastbeat-Geballer bestehen muss, obwohl ich auch dieser Richtung nicht abgeneigt bin.
Der bereits angesprochene Abwechslungsreichtum kommt durch die häufigen Tempowechsel, den Einsatz von wirklich grandiosen Gitarrensoli und die sehr großzügige Riff-Variation zum Vorschein. Zusammengefasst ist dafür also die instrumentale Fraktion zuständig, da Bandchef Johan Lindstrand gesanglich nur sehr wenig variiert. Das volle Potential der Musiker wird aber spätestens bei dem fast-Instrumental und gleichzeitig Titelsong namens "Dark Epic" deutlich. Das hat mich, ehrlich gesagt, doch ziemlich überrascht, da ich die Schweden weniger technisch versiert in Erinnerung hatte. So haben sich die fünf Herren auf jeden Fall einen dicken Pluspunkt verdient.
Wie auch an der Musik selbst, habe ich am Soundgewand der neun Stücke nichts auszusetzen. Das Album wurde in einen ziemlich natürlichen wirkenden, aber nichtsdestotrotz sehr druckvollen Sound gepackt, welcher haargenau zum gebotenen Material passt und die heimischen vier Wände problemlos zum Wackeln bringen sollte.
Was mir ebenfalls sehr gut gefällt, ist das Cover-Artwork der Scheibe. Dieses ist im Stil eines alten Filmplakates gehalten und stellt somit einmal etwas Neues in der heutigen Welt von Photoshop & Co. dar.
"The Dark Epic" ist für mich das bis dato beste und ausgereifteste Album der Band. Es macht für mich auch den Anschein, als haben sie spätestens jetzt ihren Stil gefunden. Die Scheibe dürfte dabei sowohl live sehr Headbang- und Mosh-tauglich sein, ist aber dennoch gut durchdacht und komplex. Das stellt für mich eine gut ausgewogene, gesunde Mischung für ein Todesblei-Werk anno 2011 dar. Fans der Band werden es lieben, und die, die es werden wollen, sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Letzteres kann ich z.B. die Songs "Dark Epic" und "Sandman Apocalypse" ans Herz legen.
Punkte: 8 / 10