Borean Dusk Borean Dusk (2010) - ein Review von Dr. Best

Borean Dusk: Borean Dusk - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


Dr. Best
25.03.2012 12:32

Borean Dusk, ein Name der Assoziationen nach einer Zeit hervorruft, als Säbelzahntiger die Wälder unsicher machten, Frauen noch dürftig mit ein wenig Fell bekleidet waren und Männer noch echte Männer mit Tarnfarbe im Gesicht und Speer in der Hand waren. Und natürlich nach mythischen nächtlichen Zeremonien bei Neumond am Lagerfeuer, bei der die Schamanin mit gutturalem "Heyaheya!" die Götter anruft während der Rest des Stammes sich sich orgiastisch dazu bewegt.

Die Schamanin durfte daheim bleiben, der Stamm allerdings hat eindeutig viel alte Metallica und Primordial gehört. Konkret gibt es hier eine Mischung aus folkloristischen, mit passenden Instrumenten vorgetragenen Intros und Zwischenspielen, mächtigen Riffs und Thrash-Abfahrten, die nicht selten dank ihrer Komplexität und Wildheit an selige Megadeth-Zeiten erinnern oder dank ihrer ungestümen Art und teilweise zelebrierten Spielfreude auch mal etwas an kauzigere Bands wie Slough Feg denken lässt.

Während man also deutlich dem klassischen 80er Metal verbunden ist dürfte die komplett instrumentale Ausrichtung der Band nicht jedem gefallen und lässt die Songs manchmal auch komplizierter und anstrengender wirken als notwendig. Denn die sind mit 9 bis 19 Minuten nicht eben kurz ausgefallen und so tritt die Band bisweilen auch etwas auf der Stelle, bietet zu wenig Abwechslung oder verrennt sich wie bei "Scarab Wings" gegen Ende gar komplett in Wiederholungen. Sobald die Songs kompakter und gebündelter werden kann die Band allerdings auch glänzen und den fehlenden Gesang vergessen lassen, so begeistert vor allem "Blood on the Hoar-Forrest" mit seinem herrlich entspanntem Einstieg der fast unterschwellig langsam zu einem galoppierenden Thrash-Riff anschwillt.

Dennoch bleibt eine höchst eigenständige Band mit interessantem Konzept und unglaublich fähigen Musikern ohne unnötige Egotrips, die auch optisch teilweise wie Überbleibsel der letzten Eiszeit wirkt, alles voran Bassist Jeff Burnett, der sicher aus dem ewigen Eis geschmolzen wurde.

Punkte: 7 / 10


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